
Schnelle Verwesungen befürchtet
Experten warnen, dass die bei den Fluten umgekommenen Tiere aufgrund der steigenden Temperaturen schneller verwesen als normalerweise. Bosnien hat bereits die internationale Gemeinschaft um mobile Einäscherungseinheiten gebeten, an denen es dem Land mangelt.
Serbiens Ministerpräsident Vucic warnte zudem vor Plünderungen in den überschwemmten Gebieten. In der Stadt Obrenovac seien bereits zehn Diebe gefasst worden.
Tausende Helfer im Einsatz
Zugleich bleibt in vielen Gebieten Serbiens und Bosniens die Hochwasserlage dramatisch. Tausende Freiwillige halfen, Dämme mithilfe von Sandsäcken zu erhöhen. Es wird befürchtet, dass die Save weiter steigt. Bedroht sind neben Belgrad vor allem die serbischen Städte Sabac und Sremska Mitrovica sowie Orasje im Nachbarland Bosnien.
Östlich von Belgrad versuchten Soldaten, Mitarbeiter und Freiwillige das Wasser vom Kohlekraftwerk Kostolac fernzuhalten. Die Gefahr sei noch nicht gebannt, sagte Energieminister Slobodan Antic im Fernsehen. Dagegen schien das Kraftwerk in Obrenovac gerettet. Es deckt etwa die Hälfte des Strombedarfs in Serbien ab.
An der Grenze zu Bosnien drohte den Behörden zufolge nahe Mali Zvornik ein ganzer Hügel in den Fluss Drina abzurutschen. Das könnte zur Überflutung des benachbarten Ortes Zvornik führen, erklärten sie.
Mindestens 40 Menschen kamen in der "Jahrhundertflut" seit der vergangenen Woche ums Leben. In Serbien wurden bislang rund 30.000 Menschen vor den Fluten in Sicherheit gebracht, in Bosnien sogar mehr als 100.000. Insgesamt sind rund 1,6 Millionen Menschen von den Überschwemmungen betroffen. Die serbische Regierung rief ab Mittwoch eine dreitägige Staatstrauer aus.
Kommentare von Lesern
für unseren Newsletter an