Das verschollene Flugzeug der Air Algérie ist laut UN im Norden Malis abgestürzt. Ein Kommandeur der dortigen UN-Mission, Brigadegeneral Koko Essien, sagte der Nachrichtenagentur dpa, die Maschine sei im Zentrum des Landes zwischen den Städten Gao und Tessalit verunglückt. Auch die Nachrichtenagentur Reuters berichtete unter Berufung auf algerische Luftfahrtkreise, die Maschine sei abgestürzt, ohne weitere Details zu nennen.
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© dpaDas Unglück ereignete sich zwischen den Städten Gao und Tessalit in Mali.
Algeriens Regierungschef Abdelmalik Sellal bestätigte lediglich, der Kontakt sei über Mali abgebrochen. Das Flugzeug sei rund 500 Kilometer vor der algerischen Grenze bei Gao "verschwunden".

Malis zivile Luftfahrtbehörde wollte zunächst nicht von einem Absturz sprechen, ist nach Angaben eines Vertreters aber in Alarmbereitschaft. Die Luftüberwachung habe die Maschine in der Gegend von Gao vom Radar verloren.

Swiftair MD-83
© Reuters/Xavier LarossaSwiftair MD-83
50 Minuten nach dem Start vom Radar verschwunden

Zuvor hatte Air Algérie mitgeteilt, der Kontakt zu Flug AH5017 sei am frühen Morgen etwa 50 Minuten nach dem Start in Ouagadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso, abgebrochen. Die McDonnell Douglas MD-83 war auf dem Weg in die algerische Hauptstadt Algier. Die Besatzung habe zuvor um eine Kursänderung wegen eines Unwetters gebeten, sagte der burkinische Verkehrsminister Jean Bertin Ouedrago.


Kommentar: Flug MH370 ist bis jetzt nicht wieder aufgetaucht und es gab vor kurzem ähnliche Ereignisse innerhalb Europas, wo 13 Flugzeuge vom Radar verschwanden und womit die Nato nichts zu tun hatte.


Das Flugzeug gehört der spanischen Gesellschaft Swiftair. Nach Angaben der spanischen Pilotengewerkschaft Sepla sind die sechs Besatzungsmitglieder Spanier. Die MD-83 ist ein zweistrahliger Jet und wurde bis in die 90er Jahre von McDonnell Douglas hergestellt. Das Unternehmen ging 1997 mit Boeing zusammen.

Offenbar vier Deutsche an Bord

An Bord sollen mindestens 110 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder gewesen sein. Nach Angaben der Fluggesellschaft Air Algérie sollen sich auch vier Deutsche auf dem Flug befunden haben. Zudem seien mindestens 50 französische Passagiere an Bord gewesen. In Algerien und Frankreich leben viele Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft. Nach Angaben des Außenministeriums in Paris wurde ein Krisenzentrum eingerichtet.

Rettungsmannschaften und die Fluggesellschaft arbeiteten daran, die Umstände des Verschwindens zu klären, teilte Swiftair weiter mit. Die UN-Mission in Mali und französische Soldaten beteiligten sich nach Angaben aus UN-Kreisen an der Suche nach der verschollenen Maschine. Dabei sind auch zwei französische Kampfjets des Typs Mirage 2000 im Einsatz.