Die offizielle Zahl der bisher beim jüngsten Ausbruch der Ebola-Viruskrankheit verstorbenen Menschen liegt jetzt bei 932; insgesamt wurden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation mehr als 1700 Infektionsfälle gemeldet, wobei sich die Zahlen in den vergangenen 48 Stunden schlagartig erhöhten (45 neue Todesfälle und 108 Neuinfektionen).

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Ebola-Ausbrüche in der Vergangenheit
Wie die untenstehenden Grafiken zeigen, steigen die Infektionszahlen und die Zahl der Todesfälle exponentiell an. Noch beunruhigender ist allerdings, dass einerseits zwar die Bedrohungslage in Kenia (vor allem in der Hauptstadt Nairobi, die dem Chef der amerikanischen Seuchenschutzbehörde CDC, Dr. Thomas Frieden, große Sorgen bereitet) heruntergespielt wird, andererseits aber Vertreter Nigerias offiziell bei den CDCbeantragt haben, ein noch nicht erprobtes und zugelassenes Medikament einsetzen zu können, was darauf hindeutet, dass die Lage weitaus schlimmer ist, als die drei Todesfälle, die bisher in Nigeria bestätigt wurden, erkennen lassen.

Und nicht zuletzt ist der Mann aus Saudi-Arabien, über den wir berichteten und der mit entsprechenden Symptomen auf einer Isolierstation in Dschidda behandelt wurde, gestern gestorben - dies ist der erste gemeldete Ebola-Todesfall in der arabischen Welt. Die britische BBC berichtete:
»Es handelt sich hier um den bisher tödlichsten Ausbruch der Ebola-Viruserkrankung. Die Epizentren des Ausbruchs liegen in Guinea, Liberia und Sierra Leone. In Nigeria, dem bevölkerungsreichsten afrikanischen Land, befinden sich gegenwärtig acht Menschen in Quarantäne, und zwei weitere Personen erlagen dort bereits der Krankheit.

Der Mann aus Saudi-Arabien, der nach der Rückkehr von einer Geschäftsreise nach Sierra Leone Ebola-Symptome zeigte, ist gestorben, wie das saudische Gesundheitsministerium erklärte.«
Die Fallzahlen dieses Ebola-Ausbruchs steigen exponentiell:

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Ansteckungen seit dem 25. März 2014
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Todesfälle seit dem 25. März 2014
Aber dann sind da auch noch diese Meldungen:
  • »Nigeria drängt USA auf Bereitstellung bisher noch unerprobter und nicht zugelassener Medikamente.
  • Der nigerianische Gesundheitsminister Onyebuchi Chukwu erklärte vor Journalisten in der Hauptstadt Abuja, er habe sich mit einer entsprechenden Bitte an den Leiter der amerikanischen CDC gewandt. ›Wir stehen seit 36 Stunden miteinander in Kontakt‹, sagte er. ›Wir haben Berichte erhalten, nach denen diese experimentellen Medikamente eine positive Wirkung zeigen.‹«
Dies lässt den Schluss zu, dass die Lage in Nigeria sehr viel schwerwiegender und ernster ist, als die offiziellen Verlautbarungen nahelegen. Weiter heißt es bei der BBC:
»Aber es ist unklar, inwieweit die Verbesserung des Gesundheitszustandes tatsächlich auf das experimentelle Serum ZMapp, das bisher lediglich an Affen getestet wurde, zurückgeführt werden kann.

Prof. Peter Piot, der 1976 zu den Mitentdeckern des Ebola-Virus gehörte, Prof. David Heymann, Leiter des Center für Global Health Security [des britischen Chatham House (Royal Institute of International Affairs)], und der Direktor des Wellcome Trust, Prof. Jeremy Farr, betonten in einer gemeinsamen Erklärung, man forsche derzeit an verschiedenen Medikamenten und Impfstoffen zur Bekämpfung der Ebola-Infektion. ›Man sollte zulassen, dass die afrikanischen Regierungen auf vernünftiger Grundlage darüber entscheiden, diese Produkte einzusetzen oder nicht - bspw. um medizinisches Personal, das einem besonders hohen Infektionsrisiko ausgesetzt ist, zu schützen und zu behandeln‹, schrieben sie. Die WHO, als ›die einzige Einrichtung mit der notwendigen internationalen Befugnis‹, derartige experimentelle Behandlungen zuzulassen, ›muss jetzt ihrer gewachsenen Führungsrolle entsprechend handeln‹.«
CDC-Direktor Dr. Thomas Frieden warnte in einer Twitter-Meldung: »Über die Verbreitung von Ebola in Lagos, Nigeria, tief besorgt. Umgehende Nothilfemaßnahmen erforderlich.« Und der arabische Nachrichtensender al-Arabiya aus Dubai berichtete:
»Der saudische Mann, der mit dem Verdacht auf eine Ebola-Infektion im Krankenhaus behandelt wurde, ist am Mittwoch gestorben. Der 40-Jährige war erst vor Kurzem von einer Geschäftsreise aus Sierra Leone wieder zurückgekehrt, erklärte das Gesundheitsministerium am Dienstag. Er hatte sich am Montag ins Krankenhaus begeben. Dort stellte man Symptome der Ebola-Viruskrankheit fest.

Sein Tod ist der erste offiziell gemeldete Todesfall im Zusammenhang mit der Ebola-Epidemie in der arabischen Welt. Zeitgleich berief die WHO ein Krisentreffen zur Ebola-Epidemie in Genf ein, um dort Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit zu erörtern.«
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