In Afrika wütet das heimtückische Ebola-Virus weiter mit unverminderter Härte. Die Experten der WHO gehen nicht davon aus, die Seuche bald eindämmen zu können. Im Gegenteil: Sie fürchten, die Zahl der Toten könnte noch dramatisch ansteigen.
Ebola
© dpa/Ahmed JallanzoIm liberianischen Monrovia wird eine Krankenschwester desinfiziert. Wird sich das tödliche Virus auch in Europa ausbreiten?
Die Ebola-Epidemie in Westafrika könnte neun Monate dauern und die Zahl der Infizierten auf bis zu 20.000 steigen. Das geht aus einem Notfallplan hervor, den die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Donnerstag in Genf vorgestellt hat. Die Bekämpfung der Epidemie wird nach WHO-Schätzungen im kommenden halben Jahr mehr als 370 Millionen Euro kosten.

Schon über 1500 Tote

Die Zahl der an Ebola in Westafrika gestorbenen Patienten ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO auf 1552 gestiegen. Insgesamt seien 3069 Fälle in Sierra Leone, Liberia, Guinea und Nigeria registriert worden, teilte die Organisation am Donnerstag mit. Tatsächlich könne die Zahl aber zwei bis vier Mal so hoch liegen, warnte die Organisation.

WHO arbeitet an Strategieplan

Mehr als 40 Prozent der Fälle habe es in den vergangenen drei Wochen gegeben. Die Ausbreitung der Epidemie beschleunige sich, bleibe aber auf einige wenige Gebiete begrenzt. Die WHO will in Kürze einen Strategieplan zur Bekämpfung der Seuche vorstellen. Nicht enthalten in den Zahlen sind Fälle in der Demokratischen Republik Kongo. Dort handelt es sich um eine andere Ebola-Variante als in Westafrika.

Ende der Epidemie erst in neun Monaten?

Mithilfe des Notfallplans will die WHO jetzt erreichen, dass die Zahl der Infektionen in den betroffenen Gebieten binnen drei Monaten zumindest nicht mehr steigt. Zudem müsse die Übertragung des Erregers in Haupt- und Hafenstädten gestoppt werden. Ein vollständiges Ende der Epidemie ist der WHO zufolge auch bei vollständiger Umsetzung des Notfallplans erst in sechs bis neun Monaten zu erwarten.


Kommentar: Es stellt sich die Frage, worauf die Annahme begründet ist, dass die Zahl der Infektionen binnen 3 Monaten nicht mehr steigen wird. Ganz besonders im Hinblick auf die Tatsache, dass sich das Virus über die Luft verbreitet, was von den Mainstream-Medien interessanter (oder erwarteter?) Weise mit keinem Wort erwähnt wird:

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Erstes Ebola-Opfer außerhalb Nigerias Hauptstadt

Mittlerweile breitet sich das Ebola-Virus auch in Nigeria weiter aus. Gesundheitsminister Onyebuchi Chukwu bestätigte am Donnerstag das erste Ebola-Todesopfer außerhalb der Metropole Lagos. Der Arzt sei am 22. August in dem Öl-Handelsplatz Port Harcourt im Rivers State gestorben. „Nachdem seine Witwe den Tod gemeldet hatte, haben wir den Fall gründlich untersucht und die Laboranalyse zeigt, dass der Arzt an der Ebola-Viruserkrankung starb“, sagte der Minister. Der Arzt hatte ein Ebola-Opfer behandelt.

lit/DPA