Ein Wolkenbruch hat in der ligurischen Küstenstadt Genua Chaos ausgelöst: Das Wasser stand meterhoch, ein Mann ertrank. Erinnerungen an ein verheerendes Unwetter vor drei Jahren werden wach. Eine Warnung gab es dennoch nicht.
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© dpaDie Situation in Genua bleibt kritisch, es regnet immer noch.
Die Stadt Genua im Nordwesten Italiens ist von einem verheerenden Unwetter heimgesucht worden. Am Donnerstagabend ließ ein stundenlanger Wolkenbruch innerhalb kürzester Zeit drei Flüsse der Stadt über ihre Ufer treten.

Autos wurden fortgerissen und treiben in den Straßen. Ein 57-jähriger Mann ertrank in einer Unterführung. Der Sachschaden geht in Millionenhöhe.

Auch am Morgen ist die Situation immer noch kritisch, es regnet weiter, noch immer haben weite Teile der ligurischen Stadt keinen Strom. Schulen und öffentliche Einrichtungen bleiben heute geschlossen. Die Bewohner wurden aufgefordert, ihre Häuser nicht zu verlassen.

Viele Flüsse kanalisiert

Bei einem ähnlich starken Unwetter starben vor drei Jahren sechs Menschen. Damals blieben die Schulen geöffnet. Zwei Kinder ertranken auf dem Heimweg.

Auch diesmal gibt es Kritik an den Behörden. Es gab keine Unwetterwarnung. Autos konnten nicht rechtzeitig umgeparkt werden. Der Bürgermeister Genuas wurde von dem Wolkenbruch bei einer Opernpremiere überrascht.

Die regelmäßigen Überschwemmungen in Genua lassen sich jedoch nicht nur durch schlechtes Wetter und Behördenfehler erklären: Die Flüsse sind kanalisiert, es gibt keine natürlichen Überlaufflächen. Häuser wurden in der Vergangenheit oft ohne Genehmigung errichtet.