Wer auf der Webseite der New York Times nach einer Erwähnung von Udo Ulfkotte und seinem Bestseller Gekaufte Journalisten sucht, geht leer aus. Kein einziger Link. Fehlanzeige. Dasselbe Ergebnis bei der Los Angeles Times und der Washington Post. Der Zeitungs-Mainstream in den USA ignoriert das Buch völlig, obwohl es detailliert das weit verzweigte und engmaschige Spinnennetz beschreibt, das US-Geheimdienste und Lobbygruppen, aber auch das Big Money der Wall Street, über die Massenmedien ausgeworfen haben - auch in den USA.
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In den USA wiederholt sich mit Blick auf das Enthüllungsbuch von Ulfkotte das Muster, das wir schon in Deutschland sehen: Die Leitmedien gehen voll in Deckung und schweigen auf peinliche Weise, während sich die alternativen Webseiten und News-Plattformen schier darauf stürzen - und damit Ulfkottes Vorwürfe indirekt bestätigen.

Auf der Webseite TruthInNewsMedialobt ein Bericht vom 9. Oktober, dass es »selten für einen Journalisten ist, sich selbst zu outen und seine eigenen früheren Verstrickungen zuzugeben.« Die Seite bringt das Interview, das Russia Today schon vor zwei Wochen mit Udo Ulfkotte führte. Der ehemalige FAZ-Journalist wird in dem Bericht ausführlich zitiert, unter anderem mit dem Eingeständnis, dass er ein Ehrenbürger des Bundesstaates Oklahoma geworden und von der CIA unterstützt worden sei, weil er »pro-amerikanisch« schreibt.

Die Enthüllungen in Gekaufte Journalisten − und Ulfkottes Beichte - haben bei TruthInNewsMediaso viel Wirkung hinterlassen, dass am Ende des Berichtes ironisch gefragt wird, ob Ulfkotte »vom russischen Geheimdienst umgedreht worden« sei.

Auch auf der Webseite Liberty Blitzkrieg des New Yorker Investigativ-Bloggers Michael Krieger wird ausführlich über das Buch des »Whistleblowers« Ulfkotte berichtet. Wer die Enthüllungen in Gekaufte Journalisten für russische Propaganda halte, heißt es dort, »macht einen schweren Fehler«. Zur Begründung wird ausführlich über die engen Verstrickungen der US-Medien mit den Geheimdiensten berichtet.

Unter anderem wird der 25.000 Wörter lange Bericht zitiert, den der ehemalige Washington Post-Reporter Carl Bernstein in den 70er-Jahren im Magazin Rolling Stone veröffentlichte, nachdem er die Post verlassen hatte. Bernstein, berühmt geworden durch die Enthüllung der Watergate-Affäre, nannte 400 Journalisten, die während des Kalten Krieges verdeckt für die CIA gearbeitet hatten, darunter viele in Berlin und Wien.

Bernsteins Bericht hatte aber auch aus einem anderen Grund enorme Sprengkraft: Der ehemalige Wall Street-Jurist Frank Wisner, der im Büro für »Spezialprojekte« der CIA ab 1948 die Operation »Mockingbird« zur Vereinnahmung der Medien in die CIA-Propaganda startete, beauftragte keinen Geringeren als Washington Post-Chef Phil Graham mit der Leitung der Kampagne und der Rekrutierung der Journalisten. »Schon in den frühen 50er-Jahren hatte Wisner respektierte Mitglieder der New York Times, Newsweek, CBS und anderer Medien in der Tasche«, schrieb die Bestseller-Autorin Deborah Davis in ihrem Buch Katharina die Große: Katherine Graham und die Washington Post.

Die massive Manipulation der US-Medien durch Geheimdienste und das große Geld sind also hinlänglich belegt. Daher überrascht es auch kaum, dass die Medien in den USA ähnlich auf das Enthüllungsbuch Gekaufte Journalisten reagieren wie die Leitmedien in Deutschland. Der einflussreiche Blog Zero Hedge übernahm am 9. Oktober den Bericht von Liberty Blitzkrieg, ebenso die Mediengruppe Centre for Research on Globalization in Montreal. Auch das ForbiddenKnowledgeTV berichtete ausführlich und besprach Ulfkottes Interview mit Russia Today.

Die Rückschlüsse, die das Interview auf den Nachrichtenstrom in den Mainstream-Medien zulassen, würden »die Fußnägel krümmen« und seien »widerlich«. Bei Infowars wurde bereits am 7. Oktober auf das neue Buch des »führenden deutschen Journalisten« Udo Ulfkotte hingewiesen. Das Stück enthält sich jeglichen Kommentars und bringt ausgiebig Zitate von Ulfkotte, ebenfalls mit Verlinkung zu dem RT-Interview.

Der CounterPunch greift Ulfkottes Buch auf, um die aktuelle Verstrickung amerikanischer Journalisten mit dem CIA zu hinterfragen und zu beleuchten, wie die NSA aggressiv Verschlüsselungsprotokolle für das Internet schwächt und heimlich Hintertüren in amerikanische IT-Produkte für ihre flächendeckenden Schnüffeleien einbaut. Der CounterPunch fragt, inwieweit sich verdeckte journalistische Arbeit für die Geheimdienste mit der Demokratie vereinbaren lässt. »Die CIA hält ihre längst etablierte Zusammenarbeit mit der Presse aufrecht«, heißt es in dem Bericht.

Zum Beleg wird unter anderem auf eine geheime CIA-Analyse verwiesen, die dank WikiLeaks im März 2010 bekannt wurde. Sie beschreibt das Propaganda-Rezept für die »gezielte Manipulation der öffentlichen Meinung« in Deutschland und Frankreich, »um für mehr Unterstützung der militärischen Operationen der NATO in Afghanistan zu sorgen«.

Das Fazit des Berichtes könnte aus dem Buch Gekaufte Journalisten stammen: »Der Schluss liegt nahe, dass die US-Geheimdienste weltweit versteckte Basislager in allen Institutionen errichtet haben, die als wichtig für die wirtschaftlichen Interessen gesehen werden, die den tiefen amerikanischen Staat steuern.«

Wohin die weitreichende Manipulation von Medien und Öffentlichkeit letztlich führt, ist das Thema in einem aktuellen Beitrag bei Liberty Blitzkrieg. Dort heißt es unter Hinweis auf den jüngsten Bericht von Cato und dem kanadischen Fraser-Institut, dass der krasse Abstieg der USA auf dem globalen Index für wirtschaftliche Freiheiten seit dem Jahr 2000 maßgeblich »vom Verfall des Rechtsstaatsprinzips verursacht wird«.

Enteignungen im Zuge der Finanzkrise, der Krieg gegen den Terrorismus und die wachsenden Verletzungen von Eigentumsrechten, vor allem von Anleihebesitzern bei den Bailouts, hätten die langjährige rechtsstaatliche Tradition der USA »geschwächt«.

Das Centre for Research on Globalizationgreift aktuell zudem scharf die wachsende Zensur der NSA gegen die Medien an. Vor allem alternative Blogs und Webseiten würden zunehmend an die Kandarre genommen, indem - so das Centre − »Google´s sichere Suchliste, die eigentlich vor Webseiten mit Malware warnt, als Werkzeug für die Zensur eingesetzt wird«.

Die Liste werde seit Monaten immer öfter genutzt, um »gegen Webseiten vorzugehen, die kritisch gegenüber der amerikanischen Einmischung im Nahen Osten sind«. Das Überleben unabhängiger Zeitungen, Blogs und Radiostationen sei dadurch »bedroht«.