Als „Propaganda-Maschine“ des Kreml hat US-Außenminister John Kerry den russischen TV-Sender RT beschimpft, der mit seiner alternativen Berichterstattung westlichen Mainstream-Medien entgegentritt. Russlands Außenminister Sergej Lawrow bewertete Kerrys Äußerung als unannehmbar und attestierte seinem US-Kollegen einen Mangel an Kultur.
RT, Russia Today
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Moskau. Die Ausführungen von US-Außenminister Kerry über den Sender RT (Russia Today), der das Monopol der westlichen Medien gestört habe und mit seinem alternativen Standpunkt immer mehr Popularität gewinne, seien unakzeptabel und kulturlos, sagte Lawrow am Freitag in Moskau.

John Kerry habe „in seinem unannehmbaren und mentorischen Statement uns vorgeworfen, die - wie er äußerte - ‚putinsche Propaganda-Maschine‘ Russia Today in Gang gesetzt zu haben“, sagte Lawrow. „Es ist nicht gerade sehr kulturvoll, sich auf diese Weise über Massenmedien zu äußern.“ Dennoch könne er „John Kerry insofern Verständnis entgegenbringen, als Russia Today heute CNN und anderen westlichen Medien ernsthafte Konkurrenz macht“, so Lawrow weiter. Diese Medien hätten seit einiger Zeit fest daran geglaubt, dass sie ein grenzloses Monopol hätten und keine Konkurrenz zu befürchten bräuchten.

Russia Today habe in den Vereinigten Staaten, in Westeuropa, in Lateinamerika und in der arabischen Welt ein riesiges Publikum gewonnen, äußerte Lawrow. „Wir werden diesen unabhängigen Standpunkt als Alternative zur westlichen Propaganda tatkräftig unterstützen“, versprach Lawrow.

Russia Today (RT) war 2005 als Pendant des US-amerikanischen CNN erstmals auf Sendung gegangen, um Vorurteile und Klischees über Russland abzubauen und die russische Sicht auf das internationale Geschehen und die Entwicklung innerhalb Russlands an das Publikum im Ausland heranzutragen. Der Fernsehsender strahlt auf Englisch, Arabisch, Spanisch, Russisch und Ukrainisch aus und hat 22 Büros in 19 Ländern.

Auf der deutschen Plattform für Bürgerinitiativen www.openpetition.de wurde im März eine Petition für die Einrichtung einer deutschsprachigen Auflage des TV-Senders Russia Today (RT) veröffentlicht. Binnen einem Monat hat die Petition nur 19 Prozent der angestrebten 500.000 Unterschriften erreicht.