Teils massiver Regen mit Überflutungen, Sturmböen und örtlich zentimeterhohe Hageldecken in Spanien und Frankreich - das ist das Resultat von Randtief 'Qendresa' bisher. Am Dienstag ist die Gefahr vor allem auf der Alpensüdseite akut, sie verlagert sich weiter ostwärts. Die Details:

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Extremer Regen, Hagel und schwere Orkanböen

Im Südwesten Europas kommt es seit Sonntag bereits zu schweren Unwettern. Besonders betroffen waren Spanien und Frankreich. Dabei kam es in Teilen Spaniens zu extremen Regenfällen, teils auch Gewittern mit Hagel und Sturmböen. Besonders schwer traf es am Sonntag Trujillo in der Extremadura im Südwesten des Landes. Dort wurden nach Starkregenfällen Ackerflächen und Straßen überflutet. Gleichzeitig fiel dabei extrem viel Hagel. Fotos lokaler Medien zeigen eine etwa 10 cm mächtige Hagelschicht, sodass es dort teils winterlich aussah.

Am Montag traf es dann vor allem Frankreich. Die meisten Schäden ereigneten sich dabei durch schwere Sturmböen. So stürzten in Busigny in der Region Nord-Pas-de-Calais am Montag nach Sturmböen Bäume um, und es wurden Dächer abgedeckt. Aber gleichzeitig melden die Wetterstationen vom Südrand der dortigen Gebirge teils beachtliche Niederschlagsmengen. Spitzenreiter ist die Gemeinde Barnas am Südostrand des Zentralmassivs gelegen. Dort prasselten von Montag auf Dienstag in 24 Stunden 307,5 Liter Regen auf den Quadratmeter, das entspricht etwa dem Niederschlag, der in Berlin in einem halben Jahr fällt.

Föhnsturm bis 187 km/h

Ebenfalls beeindruckend zeigen sich die Spitzenwerte in Sachen Föhnsturm, der sich in der strammen südlichen Höhenströmung vor allem ab dem Montagabend bis in die Nacht zum Dienstag auf den Alpengipfeln einstellte (wir berichteten gestern darüber). Häufig kam es dabei zu Orkanböen - den Spitzenwert stellte der Berg Titlis in der Zentralschweiz auf, von dort wurde ein Maximalwert von 187 km/h gemeldet. Zum Teil kommt es auf der Nordseite des Alpenhauptkammes dabei auch noch bis in die Täler zu örtlich schweren Sturmböen. Auf der Alpensüdseite sind dagegen vor allem extreme Regen- bzw. Schneemengen der Hauptfokus unserer Unwetterzentrale, die dort teils die höchste Warnstufe ausgerufen hat.


Kommentar: Das war wieder Wetter der extremen Art - Fortsetzung folgt... Finden Sie hier was letzte Woche sonst noch geschah:



Unwettergefahr hält an

Auch in den kommenden Tagen dürfte es noch zu einigen Unwettermeldungen kommen. Ursache ist die über Westeuropa sehr weit nach Süden gestoßene Kaltluft und der damit verbundene Tiefausläufer, der bis in die Wüstenregionen Nordwestafrikas gebietsweise für Regen sorgt.

Diese Luftmassengrenze kommt nur sehr zögernd ostwärts voran, da das über Südosteuropa liegende Hoch "Quinn" dagegen hält. Dementsprechend verlagert sich der Schwerpunkt der Starkniederschläge auch nur allmählich weiter in Richtung Ostalpen und Balkan. Niederschlagssummen von teils über 200 Litern pro Quadratmeter sind bis Ende der Woche an den Südrändern der Gebirge weiterhin möglich.

Venedig überschwemmt?

Da auf der Vorderseite dieses Tiefausläufers dabei eine teils stramme südöstliche Windströmung herrscht, kann es dabei am Mittwoch in Venedig auch wieder zu dem dort bekannten Hochwasser, dem Acqua Alta kommen. Dabei wird das Wasser mit dem Südostwind in die Adria gedrückt, und wie so oft dürften die Touristen auf dem Markusplatz dann wieder nasse Füße bekommen beziehungsweise über Stege laufen müssen.

Da dabei auch viele Urlaubsregionen betroffen sind, bleibt festzuhalten: Wer sich momentan in Südeuropa aufhält, sollte sich zeitnah in Sachen Unwetterwarnungen auf dem Laufenden halten.