
Besonders im Mittelalter sah man Kometen als Strafe Gottes. Als 1635 nach einer Kometenerscheinung die Pest in London ausbrach, war für die Bevölkerung klar, dass Gottes Zorn die Epidemie hervorgerufen haben musste. Auf einem Flugblatt von 1687 wird genau aufgezeigt, was nach der Sichtung des «entsetzlichen Wunderzeichens» zu erwarten ist: Tod und Unwetter, und der erneute Einfall der Osmanen.
Die eindrücklichste Laufbahn vom Unglücksboten hin zum Forschungsobjekt hat der «Halley'sche Komet» hinter sich. Er war es, der 240 v. Chr. vom oben schon erwähnten Chronisten in China beobachtet wurde. Einige Theologen glauben, dass es Halley war, der knapp 250 Jahre später die drei Weisen aus dem Morgenland zur Krippe führte. 1066 wurde er kurz vor dem Einfall der Normannen in England wieder beobachtet und ist darum seit 1070 im Teppich von Bayeux als Unheilsbringer verewigt.
Dass es sich bei diesen Erscheinungen um ein und den selben Himmelskörper handeln könnte, erkannte aber erst der Astronom Edmond Halley im 18. Jahrhundert. Halley stellte Berechnungen an und kam zu dem Schluss, dass der Komet alle 75 Jahre an der Erde vorbei kommen müsste. Seine Wiederkehr sagte er für 1758 voraus. Und tatsächlich - am Abend des 25. Dezember 1758 war der Komet wieder zu sehen.
Doch mit dieser wissenschaftlichen Erklärung war die Angst vor dem Halley'schen Kometen nicht gebannt. Als er 1910 wie angekündigt wieder an der Welt vorbei raste, brach an mehreren Orten Panik aus. Kurz zuvor war mit Hilfe eines Spektrometers das Gas Cyan als Bestandteil der Kometengase entdeckt worden, das in Verbindung mit Kalium zum hochgiftigen Zyankali wird. Obwohl er als nicht glaubwürdig galt, griffen die Medien die Vermutung des Astronomen Camille Flammarion begierig auf. Flammarion warnte davor, dass das Gas in die Atmosphäre eindringen und alles Leben auslöschen könnte. Quacksalber machten ein großes Geschäft mit den «Kometen-Pillen» gegen das vermeintliche Gift, es gab schützende Kometen-Schirme und Gasmasken zu kaufen. In Oklahoma konnte die Polizei knapp eine Jungfrau befreien, die zur Rettung der Menschheit hatte geopfert werden sollen.

Und heute?
Auch in der Moderne hat das «Kometenfieber» noch kein Ende genommen. 1997 begingen 39 Mitglieder einer Sekte Selbstmord, als der Komet Hale-Bopp an der Erde vorbei flog. Sie wollten mit einem UFO mitfahren, das den Kometen angeblich begleitete. Als der Komet Ison letztes Jahr zu sehen war, häuften sich erneut die Verschwörungstheorien.
Erst 2061 wird Halley wieder an der Erde vorbei fliegen. Vielleicht hat es die Rosetta-Mission bis dahin geschafft, uns von unserer Kometenangst zu heilen.
Kommentar: Die Angst der Menschen vor Kometen ist real und historisch bedingt. In unserer Vergangenheit hat sich offenbar etwas extrem Traumatisches im Zusammenhang mit "Besuchern aus dem Weltall" abgespielt. Weitere Informationen:
Exklusive Forschung von Sott.net -- "Kometen und Katastrophen"
Sott.net Artikelsammlung aktueller, globaler Ereignisse -- Feuer am Himmel
Anhand immer häufiger werdender globaler Ereignisse im Zusammenhang mit diesem Thema steht fest, dass hier in der Tat etwas vor sich geht, obwohl in den Massenmedien alles nur als "Verschwörungstheorie" heruntergespielt wird und in das Reich der Fantasie verbannt wird. Gerade deshalb ist wichtig, sich mit diesem Thema zu befassen.