Ein Schneesturm legt das Leben in weiten Teilen des Nordostens der USA lahm. Betroffen sind auch Metropolen wie New York, allerdings scheinen die Auswirkung nicht so extrem zu sein wie befürchtet.

Blizzard USA Jan 2015
© AFP
Ein schwerer Wintersturm, wie er nicht alle Jahre vorkommt, zieht derzeit über den Nordosten der USA hinweg. In vielen Regionen, darunter New York, ist das Autofahren wegen der Unwetterwarnungen untersagt worden. Insgesamt sind etwa 60 Millionen Menschen von dem Schneesturm betroffen, da er neben New York auch über andere Metropolen hinweg zieht. Derzeit sieht es allerdings danach aus, als ob die Auswirkungen nicht so extrem sind wie anfangs befürchtet.

Schnee und Sturm überschätzt?

Aktuell, am Dienstagmorgen, gelten Unwetterwarnungen für mehrere Bundesstaaten, beinahe die gesamte Nordhälfte der US-Ostküste ist betroffen. Schwerpunkt der stärksten Niederschläge wird die Region vom nördöstlichen New Jersey an nordwärts bis in den Osten des US-Bundesstaates Maine und den Süden von New Hampshire sein, dort ist während des Schneesturms insgesamt mit Mengen von 20 bis 40 cm zu rechnen. Örtlich sind dabei zwar auch Schneemengen von 70 oder 90 cm möglich. Nach aktueller Einschätzung der Lage ist damit aber vor allem auf der weniger dicht bewohnten Halbinsel Cape Cod, Massachusetts zu rechnen. Der momentan oft benutzte Begriff eines "historischen Schneesturms" halten wir daher für überzogen, auch wenn es sich um ein markantes Ereignis handelt. Dafür wäre der alte Rekord vom 11. und 12. Februar 2006 mit gut 68 cm in New York City zu schlagen.

Begleitet wird dieser Starkschneefall von einem im Mittel starken bis stürmischen Nordostwind, der auch gelegentlich mit Sturmböen daherkommen kann, an der vorgelagerten Insel Nantucket traten bereits orkanartige Böen von 113 km/h auf. In dieser Kombination spricht man dann von einem Blizzard, genauer dann, wenn:
  1. Ein kräftiger Wind über längere Zeit mit über 35 mph (ca. 56 km/h) weht
  2. bei Starkschneefall, der die Sicht auf unter eine viertel Meile (ca. 400 m) reduziert.
60 Millionen Menschen betroffen

Das Gebiet mit den stärksten Auswirkungen dieses Blizzards ist dabei dicht bevölkert, die Blizzardwarnung gilt dabei vor allem auch für die Metropolen New York City und Boston. Nach US-Medienangaben sind etwa 60 Millionen Menschen betroffen. Sie sollten vor allem Autofahrten vermeiden. Denn durch die Schneemassen und den starken Wind können in freien Lagen durch meterhohe Schneewehen Straßen unpassierbar werden, sodass man zeitweise in seinen Fahrzeugen eingeschlossen sein kann.

Aber auch Flugpassagiere werden sich gedulden müssen. Bis gestern wurden bereits für Montag und Dienstag 5.200 Flüge gestrichen, und weitere Behinderungen sind zu erwarten. Durch die Schneelast können auch einzelne Dächer einstürzen, Bäume können auf Oberlandleitungen oder Bahnschienen fallen, Stromausfälle und Bahnunterbrechungen wären die Folge.

Sturm verstärkt sich

Das Tief, das nun parallel zur Ostküste weiter nach Nordosten zieht, hat dabei noch nicht seinen Höhepunkt erreicht. Dementsprechend verstärken sich auch die Niederschläge zur Stunde noch weiter. Am Dienstagmorgen wurden auf Long Island bei -7 Grad bis zu 25 cm gemeldet. Auf dieser Webcam kann man zurzeit sehen, wie kleine Räumwagen und Menschen mit Schneeschaufeln kontinuierlich damit beschäftigt sind, Gehwege auf dem Time Square in New York freizuhalten.

Im Laufe des heutigen Dienstags werden sich die Niederschläge dann allmählich abschwächen, allerdings kann es noch bis in den Mittwoch hinein weiterschneien. Bis dahin verlagert sich dann der Schwerpunkt der Starkschneefalls in den Osten Kanadas.