Rund 3.700 Menschen haben nach Polizeiangaben am Sonnabend gegen den Bundesparteitag der "Alternative für Deutschland" (AfD) in Bremen demonstriert. Die Veranstalter sprachen von deutlich mehr Teilnehmern. Ernste Zwischenfälle gab es laut Polizei nicht.
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Nur bei der Abschlusskundgebung vor dem Bremer Congress-Centrum kam es kurzfristig zu Pöbeleien. Demonstranten und Parteimitglieder beschimpften sich gegenseitig als Nazis. Es wurden von Demonstranten Böller in Richtung des Tagungsortes geworfen. Laut Polizei flogen auch Farbbeutel und Bananenschalen auf die Einsatzkräfte. Zwei Personen wurden vorläufig in Gewahrsam genommen.

Die Demo-Teilnehmer forderten auf Transparenten und in Sprechchören freie Grenzen für alle Menschen. Auf ihren Plakaten stand unter anderem "Schöner leben ohne Nazis", "Islamophobie ist heilbar" oder "AFD-Alles falsche Demokraten". Sie protestierten außerdem gegen Rassismus, Nationalismus und Sexismus. All dies warfen sie der AfD vor.

Busse und Bahnen zum Teil blockiert

Der gesamte Verkehr in der Bremer Innenstadt war am Sonnabendnachmittag stark behindert. Zum Abschluss des Protestmarsches gab es vor dem Bremer Congress-Centrum auf der Bürgerweide eine Kundgebung und ein Konzert. Im Congress-Centrum tagt noch bis Sonntagabend ein Teil des AFD-Bundesparteitages.

Zu der Demonstration aufgerufen hatte ein Bündnis gegen Rassismus und Nationalismus - es wollte ein Zeichen setzen gegen die islamkritische Pegida und die konservative AfD. Getragen wurde der Protest nach Veranstalterangaben von insgesamt 100 weiteren Gruppen.
"Schöner leben ohne Nazis" oder "Wirr ist das Leben", steht auf Plakaten
Ein massives Aufgebot an Sicherheitskräften begleitete die Demonstranten von der Kreuzung "Am Brill" in Wesernähe durch die Innenstadt. Die Bremer Polizei wurde bei diesem Großeinsatz von Hundertschaften aus Rheinland-Pfalz und Niedersachsen unterstützt.

Der AfD-Parteitag in Bremen ist auf zwei Tagungsorte verteilt, da sich extrem viele Teilnehmer angemeldet hatten.