Es ist Sonntag, und damit ist es wieder Zeit, auf die "Wetter-Hot-Spots" dieser Welt zu blicken. Wo ist in der kommenden Woche auf der Welt interessantes oder gefährliches Wetter zu erwarten? Unsere Reise führt uns von Australien über das Mittelmeer bis nach Süd- und Nordamerika mit Schneestürmen, Starkregen. Es gibt aber auch Hitze- und Dürreregionen, die zum Beispiel den Karneval von Rio beeinflussen.

Australien

(Aktuelle Lage mit MeteoEarth.com) Die Hitzewelle, die wir bereits in der vergangenen Woche angesprochen haben, geht auch in dieser Woche noch weiter. Ursache ist die Windrichtung: Zwischen einem Hoch, das vor der Südostküste Australiens liegt und tropischem Tiefdruck im Norden des Kontinents weht mit östlich-südöstlicher Strömung weiterhin trocken-heiße Luft aus den Wüsten des Landesinneren an die Westküste. Insbesondere die Region rund um den Fluss Gascoyne im Nordwesten des Territoriums Westaustralien hat dabei neben Hitze auch noch mit böigem Wind zu kämpfen. Die Temperatur liegt dort an den Küsten bei 30 Grad, steigt aber mit jedem Kilometer ins Landesinnere rasch in Richtung 40 Grad an. Im weiteren Verlauf der Woche nimmt der Hochdruckeinfluss von Süden her zu, sodass von dort mit kälterer Meeresluft auch die Temperatur sinken wird, so startet zum Beispiel in Perth die Woche bei Höchstwerten um 35 Grad und geht bis Wochenende auf etwa 28 bis 29 Grad zurück.

Brasilien - Karneval in Rio gestört

(Aktuelle Lage mit MeteoEarth.com) Ganz ähnlich wie in Australien leidet man im Südosten Brasiliens unter einer langen Trockenheitsperiode - nur dass diese hier deutlich seltener auftritt. Probleme gibt es daher auch beim Karneval in Rio, bei dem seit Freitag auch auf den Straßen von Rio de Janeiro getanzt wird. Nur: In diesem Jahr mussten einige Aktionen bereits abgesagt werden, da es zu Stromabschaltungen kam. Diese liegen in dem niedrigen Wasserstand der Stauseen begründet, wodurch viele Wasserkraftwerke ihren Betrieb einstellen mussten. Zu Beginn der Woche allerdings kommt wieder Leben in die Atmosphäre - ein kleinräumiges Tief vor der Küste Südostbrasiliens sorgt dafür, dass wieder vermehrt schauerartige und gewittrige Regengüsse gerade in die von der Trockenheit geplagten Region kommen. Natürlich sind auch hierdurch Störungen des Karnevals vorprogrammiert - andererseits wird sicherlich jeder Regenguss begrüßt werden - ob allerdings die Niederschläge die Dürre beenden werden, bleibt noch abzuwarten.
Carneval Rio 2015
© dpaBei strömenden Regen feiern die Sambaschulen in Rio ihren legendären Karneval

USA zwischen ungewöhnlicher Wärme und Kälte

(Aktuelle Lage mit MeteoEarth.com) Derweil reißt die Serie der Schneestürme im Nordosten der USA sowie auch Ostkanada nicht ab. Zum Wochenwechsel kommt es wieder in der von Schnee überhäuften Region zu neuen Starkschneefällen, die auch von zum Teil schweren Sturmböen, auf den vorgelagerten Inseln und Halbinseln der Ostküste auch von Orkanböen, begleitet werden. Ein Schneesturm zieht dabei zu Beginn der Woche nordostwärts in Richtung Atlantik ab, sodass der Schnee von Süden her nachlässt und nachfolgend aufhört. Gleichzeitig kommt es aber auf der Rückseite dieses Tiefs zu einem markanten Vorstoß arktischer Luftmassen. Dabei sind zwischen den Großen Seen und Pennsylvania Nachtfröste bis -20, örtlich -30 Grad zu erwarten. Von der Möglichkeit neuer Kälterekorde haben wir ja gestern bereits berichtet. Gleichzeitig kann es an der Südseite der Großen Seen auch zu Lake Effect Schneeschauern kommen, die zumindest in ihrer Zugbahn noch einmal strichweise zentimeterweise Neuschnee bringen können.

Doch nicht nur das - das nächste Tief bildet sich bereits wieder auf der Vorderseite dieses Kaltluftvorstoßes, der übrigens sehr weit südlich bis nach Florida reicht. Und zur Wochenmitte sind dann zwischen den Staaten Mississippi, Alabama sowie gebietsweise in South und North Carolina Schnee- und Regenfälle zu erwarten, gebietsweise kann es auch zu Eisregen kommen, begleitet von einem böigen Wind mit teils schweren Sturmböen an der Atlantikküste. Der Nordosten ist von diesem Tief dabei indes weniger betroffen.

Kontrastprogramm hierzu bietet aktuell noch die Westküste. Wie wir bei MeteoEarth.com sehen können, befindet sich über dem Nordostpazifik ein weiteres, kräftiges Tief. Es bringt mit südlicher Strömung zunächst noch ungewöhnlich warme Luft an die Westküste der USA und Mexikos. So werden heute für Los Angeles noch einmal Höchsttemperaturen bis 29 Grad erwartet - selbst für diese Region ein extrem hoher Wert für Mitte Februar. Der massive Kaltluftvorstoß über den USA wird sich im Wochenverlauf allerdings auch dort bemerkbar machen, wenn auch in abgeschwächter Form. Niederschläge sind einmal mehr nicht zu erwarten für Kalifornien, und so geht die schlimmste Dürre der letzten 1.200 Jahre weiter.

Europa / Nordafrika: Starkregen am Mittelmeer

(Aktuelle Lage mit MeteoEarth.com) Während in Deutschland extreme Wettererscheinungen in dieser Woche ausbleiben sollten, sieht es weiter südlich in Europa gebietsweise anders aus. So muss man sich vor allem in der zentralen und östlichen Mittelmeerregion auf ungemütliche Zeiten einstellen. Ursache sind Kaltluftvorstöße in der Höhenluft, die sich von ihrem Haupttief abspalten (genauer: sie tropfen ab) und dann südlich zum Mittelmeer ziehen. Einer dieser Kaltluftvorstöße zieht gerade über Frankreich weiter nach Süden, wobei das entsprechende Bodentief "Quinn" zu Wochenbeginn in das westliche Mittelmeer etwa Korsika und Sardinien erreichen wird. Insbesondere auf Korsika kommt es dabei immer wieder zu teils kräftigem Starkregen mit Regensummen im Stau der Gebirge von teils über 100 Litern pro Quadratmeter, der vereinzelt auch von Blitz und Donner begleitet sein kann. Auch an den Küsten Siziliens und Apuliens sind dabei kräftige Regengüsse zu erwarten. Auch auf der Südseite der Westalpen kann es wieder zu Starkschneefällen kommen. "Quinn" zieht im weiteren Verlauf dann unter Abschwächung in den Norden Algeriens. Auch dort sind im Nordstau des Atlasgebirges wieder teils extreme Regengüsse mit Unwettercharakter möglich.

Zu ähnlichen Vorgängen kommt es auch im östlichen Mittelmeer. Dort tropft das Tief von Russland her ab. Die Folge sind zunächst örtlich kräftige Schneefälle an der türkischen Küste des Schwarzen Meeres sowie ab Wochenmitte vermehrt Regen und Schneeregen auf Zypern sowie vom Golf von Iskenderun entlang der küstennahen Gebiete von Syrien, des Libanon und Israel. Keine gute Nachricht für die syrischen Flüchtlinge, die im Libanon in riesigen Zeltlagern von eventuellem Starkschneefall wie schon oft in diesem Winter besonders schlimm getroffen würden.