Russland hat von Brasilien den BRICS-Vorsitz für die nächsten 12 Monate übernommen. Während dieser Zeit will Moskau die Kooperation zwischen den Ländern ausbauen und die BRICS-Entwicklungsbank vorantreiben. Mit bislang insgesamt 37 Initiativen sollen wichtigen neue Akzente gesetzt werden.
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Ambitionierte Ziele sind es, welche die nächsten 12 Monate des russischen BRICS-Vorsitzes prägen werden. Neben einem Ausbau der Kooperation in Sachen Energiewirtschaft, Sicherheit und Finanzwesen, soll auch die BRICS-Entwicklungsbank und ein Fonds von Reservewährungen forciert werden. Insgesamt sind 37 Initiativen geplant. Nach Angaben des russischen Vizefinanzministers, Sergej Stortschak, soll die Entwicklungsbank schon in 4-5 Jahren die Arbeit aufnehmen können.

Wie Sputnik Deutschland berichtet, laufen die Vorbereitungen für die Entwicklungsbank schon seit Juli vergangenen Jahres. Beim BRICS-Treffen im Juli 2014 in Brasilien wurde ein Abkommen über die Bildung der Neuen Entwicklungsbank mit einem Startkapital von insgesamt 100 Milliarden Dollar unterzeichnet. Anfang März signierte Präsident Putin einen Erlass über die Ratifizierung dieses Dokuments. An der Spitze des Verwaltungsrats der Neuen Entwicklungsbank steht Russlands Finanzminister Anton Siluanow. Als Präsident ist ein Vertreter Indiens vorgesehen, der allerdings noch nicht feststeht. Die erste Sitzung der Leitung dieser Bank ist für den 7. Juli geplant.

Auf der neuen Website, die eigens für den russischen Vorsitz der Gruppe gestartet wurde, heißt es in einer Ansprache Präsident Putins: "Russland übernimmt den Vorsitz in der BRICS-Gruppe, einer Vereinigung von fünf großen und einflussreichen Staaten, die etwa die Hälfte der Weltbevölkerung stellen und rund 30 Prozent des weltweiten globalen Bruttoninlandsprodukts generieren."

Am 8. und 9. Juli wollen sich die Staats- und Regierungschefs von Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika in Ufa, der Hauptstadt der russischen Teilrepublik Baschkortostan treffen. Gleichzeitig wird es in Ufa auch ein Gipfeltreffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) geben, der neben Russland auch Kasachstan, Kirgisien, China, Tadschikistan und Usbekistan angehören. Für den 9. Juli ist dann sogar eine gemeinsame Sitzung der Staats- und Regierungschefs der BRICS- und SOZ-Staaten anberaumt.