Natürlich werden solche Aktionen von der freiheitlichen und demokratischen Presse totgeschwiegen. Halt, nein, doch nicht. In der Welt gab es tatsächlich einen relativ neutral gehaltenen Bericht über die Demonstrationen, selbst die in Österreich wurden erwähnt. Natürlich musste der erst gesucht werden und fand sich dann unter "ferner liefen", aber immerhin war es den Redakteuren einen Bericht wert. Inwieweit dieser der Wahrheit entspricht, gerade weil Teilnehmerzahlen gern nach unten korrigiert werden, kann natürlich nicht nachvollzogen werden.
Doch gehen wir selbst einmal von der zehnfachen Anzahl der Teilnehmer aus, so ist das immer noch nicht genug. Politik und Presse werden erst munter, wenn sich solche Demonstrationen in der Masse von mehreren hunderttausend Teilnehmer bewegen. Solange diese so klein und übersichtlich bleiben, bleiben die Spitzen der Politik und Presselandschaft gemütlich in ihren Kammern, eher prunkvollen Büros und basteln weiter an den Tatsachen, gegen die einige wenige Bürger protestieren.
Doch selbst wenn eine Demonstration lautstark verläuft und mediale Aufmerksamkeit erregt, dann ist das nur dem Umstand zu verdanken, dass tatsächlich etwas passiert, wie in Frankfurt bei der Demo gegen den Neubau und die Macht der EZB, wenn Polizeiwagen brennen. Klar ist die Tatsache, dass etwas brennt, nicht von der feinen englischen Art, das ist und bleibt unbestritten. Doch das die mediale Aufmerksamkeit sich eben nur diesem Umstand widmet und nicht den Hintergründen, hat nichts mit neutraler und objektiver Berichterstattung zu tun.
Kommentar:
Fassen wir kurz und bündig zusammen. Solange es Demonstrationen gibt, die sich von den Teilnehmern her im niedrigeren Sektor bewegen und keine radikalen Thesen vertreten (wobei das Wort radikal gleichzusetzen wäre mit extremistisch), bleiben diese unbemerkt. Da können die Bürger protestieren wie sie wollen.
Kommentar: Es scheint eher so, dass uns der Eindruck vermittelt werden soll, dass Demonstrationen unbemerkt bleiben oder den Politikern egal sind. Denn warum sonst werden Agents provocateurs eingeschleust, um friedliche Proteste in Gewalt ausarten zu lassen, so dass in den Medien dann das Bild von den "verrückten, gewalttätigen Protestanten" verbreitet werden kann, welches einerseits die Implikation mit sich bringt, das gesamte dahinterliegende Anliegen zu diskreditieren und andererseits der Regierung den nötigen Vorwand liefert, mit Polizeigewalt vorzugehen oder Demonstrationen gar ganz zu verbieten.
Solange die Mehrheit noch satt und zufrieden im Sessel sitzt, sich dem Fußball widmet oder dem kleingeistigen Niveau einiger Fernsehsender, wird sich nichts ändern. Auch wenn dann in der Bierstube über die herrschenden Verhältnisse gemeckert wird, doch das kommt nirgendwo an.
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