Es ist der schwerste Waldbrand seit mehr als 20 Jahren: In der Nähe der Ruine des Atomkraftwerks Tschernobyl kämpfen Einsatzkräfte gegen ein Großfeuer. Es gebe keinen Grund zur Panik, teilte die Regierung mit.
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© AFP/UKRAINIAN PRIME MINISTER PRESS-SERVICE / ANDREW KRAVCHENKO
In der Sperrzone um das 1986 havarierte Atomkraftwerk Tschernobyl haben ukrainische Einsatzkräfte am Dienstag stundenlang einen Waldbrand bekämpft. Das Feuer sei unter Kontrolle, es gebe keinen Grund zur Panik, sagte Innenminister Arsen Awakow am Dienstagabend in Kiew. Eine Gefahr für die Kraftwerksruine, in der sich noch immer hoch radioaktives Uran befindet, bestehe nicht, teilte der ukrainische Zivilschutzchef Sorjan Schkirjak mit. Es sei keine erhöhte Strahlung in der Umgebung gemessen worden, betonte Ministerpräsident Arseni Jazenjuk.

Es handle sich um den schwersten Waldbrand in der Nähe des havarierten Kraftwerks seit 1992, sagte Innenminister Awakow. Die Anlage sei etwa 20 Kilometer vom Brandherd entfernt. Insgesamt sei eine Fläche von etwa 400 Hektar Wald von den Flammen erfasst worden. Mehr als 200 Helfer waren im Kampf gegen das Feuer im Einsatz.

Umweltschützer von Greenpeace in Russland warnten vor einer möglichen Katastrophe. Der Wind könne eine radioaktiv verseuchte Rauchfahne bis nach Weißrussland treiben, teilte die Organisation mit.

Am 26. April 1986 war der vierte Reaktor des Atomkraftwerks explodiert. Nach dem Super-GAU wurden strahlende Partikel vom Wind bis weit nach Westeuropa getragen. Große Flächen in der Nähe der Anlage sind bis heute radioaktiv verstrahlt.

Derzeit wird ein neuer Sarkophag für die Anlage zum Schutz vor Strahlung gebaut. An diesem Mittwoch ist in London eine Geberkonferenz zur Finanzierung der neuen Betonabdeckung geplant. Das Bauprojekt soll bis 2017 fertig sein.

hut/dpa