Für 2,6 Millionen Kinder aus Hartz IV-Familien sind Reisen, Kinobesuche oder neue Kleidung nicht selbstverständlich. Das zeigt die aktuelle Armutsstudie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung.
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Die staatliche Unterstützung für arme Familien orientiert sich nach einer Studie zu wenig am Bedarf der Kinder. Sie werde ihren Bedürfnissen deshalb oft nicht gerecht, heißt es in der Daten-Auswertung des Forschungsinstituts der Bundesagentur für Arbeit im Auftrag der Bertelsmann Stiftung, über die der Spiegel berichtet. Demnach müssen die 2,6 Millionen Kinder in Hartz IV-Familien in Deutschland auf vielen verzichten, was Selbstverständlich erscheint.

Die Untersuchung zeigt eine deutliche Benachteiligung von Kindern der einkommensschwachen Familien gegenüber denen aus Familien in gesicherten finanziellen Verhältnissen. Demnach machen drei Viertel (76 Prozent) der Kinder aus Hartz-IV-Familien noch nicht einmal eine Woche Urlaub im Jahr; bei Kindern in gesicherten Verhältnissen sind es nur 21 Prozent.

"Die staatliche Unterstützung für arme Familien orientiert sich zu wenig an den Bedarfen der Kinder und wird ihnen deshalb oftmals nicht gerecht", heißt es in der Studie.

54 Prozent der armutsgefährdeten Kinder können demnach nicht mindestens einmal im Monat ins Kino, Theater oder Konzert gehen, 31 Prozent nicht mindestens einmal Freunde zum Essen einladen. 14 Prozent haben kein Internet. Zehn Prozent besitzen keine ausreichende Winterkleidung.

jen/DPA