Zu wenig Schlaf beeinträchtigt die körpereigene Abwehr, das ist auch im Volksmund bekannt. Wissenschaftler fanden nun heraus, dass Schlafmangel auch schlimmere Krankheiten begünstigt.

Zu kurzer Nachtschlaf und Schlafstörungen erhöhen das Risiko, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln. Diese Form der Zuckerkrankheit entsteht vor allem bei älteren und übergewichtigen Menschen. Dabei reagiert ihr Körper nicht mehr auf Insulin, das den Blutzuckerspiegel senkt. Zudem kann er aufgenommene Kohlenhydrate nicht wie gewöhnlich verwerten. Beides lässt den Zucker im Blut ansteigen. Diabetiker müssen - ohne rechtzeitige Behandlung - mit schwerwiegenden Folgen der Krankheit rechnen, darunter Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Wie das Team um Dr. S. Schmid vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein zeigen konnte, beeinflusst Schlafmangel unmittelbar den Blutzucker-Stoffwechsel und erhöht langfristig die Unempfindlichkeit für Insulin. Auch die Konzentration ungesättigter Fettsäuren im Blut steigt. Weniger als 4,5 Stunden ungestörten nächtlichen Schlafs erzeugt Hungergefühl, mindert das spontane Bewegungsverhalten und macht die Zellen unempfindlicher für Insulin. Schlafmangel scheint ein bedeutender Risikofaktor für die Zuckerkrankheit zu sein, folgert Prof. S. Matthaei, Vizepräsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft.

Quelle: MMW-Fortschr. Med. Nr. 16 / 2011 (153. Jg.) Seite 7; Pressemitteilung der DDG vom 12.4.2011, Sleep. 2011;34(3):371 - 7