"Erhebungen der österreichischen Imkerverbände belegen seit Jahren, dass das in einigen Weltregionen grassierende Bienensterben auch an Österreichs Grenzen nicht halt macht", berichtet FPÖ-Umweltsprecher NAbg Norbert Hofer. In den USA seien regional bereits zwischen 70 und 90 Prozent aller Bienenvölker verschwunden. In Europa breite sich das zumeist als Colony Collapse Disorder bezeichnete Massensterben der zur Bestäubung zahlreicher Kulturpflanzen unerlässlichen Bienen vor allem in Deutschland, Spanien und Polen aus.

"Über Ursachen und Gründe wird viel gerätselt", führt Hofer aus. "Gentechnisch veränderte Pollen und die Fütterung der Bienen mit einem Maissirup gentechnisch veränderten Ursprungs - wie in den USA gang und gäbe - spielen eine Rolle, die aber noch nicht quantifizierbar ist. Unbestritten ist die Rolle der eingeschleppten Varroa-Milbe und unbestritten dürfte nunmehr auch die Mitschuld von in der Intensivlandwirtschaft zum Einsatz kommenden Pestiziden sein. Nachdem der agrochemische Bienentod mit verheerenden Folgen in Süddeutschland gewütet hat, wurden Erhebungen durchgeführt, die zu einem klaren Ergebnis kamen: der in zahlreichen Agrospritzmitteln hochdosiert enthaltene Wirkstoff Clothianidin wirkt auf Bienen
tödlich."


"Weshalb dieser Umstand gerade in Österreich zu einem politischen Thema gemacht werden muss", so Hofer, der damit eine Forderung wiederholt, die er bereits vor mehreren Jahren erhoben hat. "In der Bundesrepublik Deutschland wurden acht saatgutbeizende Pestizide seinerzeit aus dem Verkehr gezogen, die in Österreich weiterhin zugelassen sind. Wenn SPÖ-Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter das Thema dieser Tage auch für sich und seine Fraktion entdeckt, ist das einerseits erfreulich, weil damit Bewegung in die Materie kommen könnte, andererseits bezeichnend, weil eine bedrohliche Entwicklung von Regierungsseite einmal mehr offensiv verschlafen wurde. Aktiv werden muss nicht nur der ÖVP-Landwirtschaftsminister, sondern selbstverständlich auch SPÖ-Gesundheitsminister Stöger. Und zwar bevor in Österreich auch in dieser Frage 'amerikanische Zustände' herrschen", so Norbert Hofer abschließend.