Im bayerischen Schneizlreuth ist in der Nacht ein Hotel abgebrannt. 47 Gäste befanden sich zu dem Zeitpunkt in dem Gebäude. Sieben Menschen wurden verletzt, sechs werden noch immer vermisst. Die Polizei befürchtet das Schlimmste.
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Nach einem Großbrand in einer Unterkunft im oberbayerischen Schneizlreuth (Landkreis Berchtesgadener Land) werden noch sechs Menschen vermisst. Vermutlich sind die sechs Männer ums Leben gekommen. "Man muss davon ausgehen, dass sie tot sind", sagte Polizeisprecher Jürgen Thalmeier der Deutschen-Presse-Agentur über die bisher vermissten Männer.

"Das Gebäude muss statisch abgesichert werden, bevor Hilfskräfte hinein können"

„Wir wissen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, was mit den sechs Vermissten passiert ist“, berichtete Polizeisprecher Jürgen Thalmeier FOCUS Online am späten Vormittag von vor Ort. „Der Brand ist mittlerweile abgelöscht. Nun wird versucht, das Gebäude statisch abzusichern, damit Hilfskräfte hineingehen und nach den Vermissten suchen können."

Bei dem Feuer waren am Morgen mindestens sieben Menschen verletzt worden, davon fünf schwer. Zwei Opfer mit schweren Brandverletzungen seien mit Hubschraubern in Spezialkliniken geflogen worden, sagte Thalmeier. Die anderen würden in regionalen Krankenhäusern versorgt. Gegenüber dem "Bayerischen Rundfunk" sagte der Sprecher, die Hoffnung darauf, dass die Männer zur Zeitpunkt des Brandes woanders gewesen seien als im Hotel, sei "eher gering".
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Dramatische Szenen

Nach Polizeiangaben hielten sich bei Ausbruch des Brandes 47 Menschen in der Unterkunft auf. Bei ihnen handelt es sich um Mitarbeiter einer Akustikfirma aus Niederbayern.

Augenzeugenberichten zufolge spielten sich in den frühen Morgenstunden dramatische Szenen ab. Einzelne Mitglieder der Gruppe, zum Teil selbst verletzt, versuchten andere Gäste zu wecken und damit vor den Flammen zu retten.

Brand unter Kontrolle - Gasthaus nicht begehbar

Der Brand war gegen drei Uhr im ersten Stock des ausgebauten Bauernhofs ausgebrochen. Die Ursache sei noch immer unklar, sagte der Polizeisprecher zu FOCUS Online.

Zur Höhe des Sachschadens lagen zunächst keine Schätzungen vor. Der Bayerische Rundfunk berichtet, dass es sich bei dem Bauernhof um ein 800 Jahre altes Haus handelt, das von einer auf Outdoor-Aktivitäten spezialisierten Eventagentur zur Unterkunft ausgebaut wurde.

pnh/liw/Mit Material von dpa