Die Hitzewelle in Deutschland erreicht ihren Höhepunkt - mit Temperaturen von um die 40 Grad. Dazu kommen Gewitter, die zu regelrechten Unwettern anschwellen könnten. Echte Abkühlung soll es erst Mitte kommender Woche geben.© DPADie anhaltende Hitze verursachte Schäden auf Autobahnen: In Baden-Württemberg traf es laut dortigem Innenministerium die A5 bei Heidelberg. Dort platzte am Donnerstagabend die Fahrbahn auf. Rund 50 Meter vor einer Baustelle hob sich der Beton auf einem Fahrstreifen an und brach auf.
Die Temperaturen in Deutschland könnten einen Hitzerekord erreichen.
Der Samstag werde der heißeste Tag des Jahres, sagte Meteorologe Adrian Leyser vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Der Rekord von 40,2 Grad - gemessen 1983 und 2003 - könnte fallen. Im Westen und Südwesten seien Werte bis 40 Grad möglich. Aber auch ohne Rekord sei die Wärmebelastung fast überall hoch und mancherorts sogar extrem. Für ganz Deutschland gilt weiterhin die DWD-Hitzewarnung.
Die anhaltende Hitze verursacht Schäden auf Autobahnen. Auf der A7 in Hamburg kam es zu Verkehrsbehinderungen, weil die Hitze im Belag auf der Langenfelder Brücke Risse verursachte. In Baden-Württemberg platzte auf der A5 bei Heidelberg die Fahrbahn rund 50 Meter vor einer Baustelle auf. Das baden-württembergische Verkehrsministerium ordnete ein Tempolimit von 80 auf allen Autobahnen mit Betonbelag an.
Wegen der großen Hitze ruft das Bundesamt für Naturschutz (BfN) die Bürger dazu auf, Straßenbäume zu wässern. "Wenn es möglich ist, gießen Sie bitte jeden Tag zwei bis drei Eimer Wasser an den Stammfuß der Straßenbäume", sagte BfN-Präsidentin Beate Jessel. Die Versiegelung verhindere eine ausreichende Wasserversorgung vieler Straßenbäume. "Ihre Lebensbedingungen sind teilweise wüstenähnlich."
Hoch "Annelie" leitet heiße Sahara-Luft ins Land. Mittlerweile kommt es auch zu ersten Gewittern. Nach einem vermutlich durch einen Blitzschlag verursachten Stromausfall wurde auf der Autobahn 38 der Heidkopftunnel vorübergehend gesperrt. Der Tunnel verbindet bei Reiffenhausen die Bundesländer Niedersachsen und Thüringen.
Große Hitze, heftige Gewitter© DPAIn Frankfurt weichte die Hitze die Straße auf.
Vor allem in Hessen und Niedersachsen werden sich laut DWD vermutlich weitere Gewitter mit Starkregen und Hagel entladen. Die Meteorologen warnen in beiden Bundesländern vor überfluteten Straßen und Kellern, Schäden an Autos und Gebäuden und vor Blitzeinschlag. Bereits in der Nacht zu Freitag hatten schwere Unwetter über Nordrhein-Westfalen getobt. Dort schlugen Blitze in Wohnhäuser und in eine Scheune ein und verursachten Brände. Menschen kamen aber nicht zu Schaden, wie die Polizei mitteilte.
Gefahren lauern auch beim Abkühlen in Gewässern:
Allein in Nordrhein-Westfalen wurden in den vergangenen Tagen vier Tote nach Badeunfällen gezählt.Das kommende Wochenende bringt nicht nur die größte Hitze, sondern auch wachsende Schwüle und viele Gewitter. Die Vorhersage des DWD: Mit einem kleinen Tief ziehen von Frankreich her dicke Wolken Richtung Nordwestdeutschland. Zwischen Eifel und Nordseeküste könnten sich zum Samstagabend teils kräftige Gewitter entwickeln. Am Sonntag wächst die Gewittergefahr noch weiter.
Von Nordwesten her müsse vielerorts mit unwetterartigen Begleiterscheinungen wie Starkregen, Hagel und schweren Sturmböen gerechnet werden, sagte Meteorologe Leyser. Aber die Temperaturen bleiben im Süden demnach noch nahe der 40-Grad-Marke, im Norden erreichen sie höchstens noch 30 Grad.
Bis mindestens Dienstag werde sich die Hitze halten, sagte Leyser. Spürbar kühler werde es wohl erst am kommenden Donnerstag. Computermodelle sagen für den Norden dann Werte von unter 25 Grad voraus, für den Süden Temperaturen um 25 Grad.
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