Der dänische Fernsehsender TV2 brachte kürzlich eine Dokumentation zum Thema »Die geimpften Mädchen - krank und im Stich gelassen«. Gezeigt werden drei Mädchen, die vor der HPV-Impfung gesund waren, bei denen danach jedoch ernste, bislang nicht eindeutig diagnostizierte gesundheitliche Probleme auftraten.
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© Screenshot TV2
Eine der in der Dokumentation gezeigten Ärzte und Ärztinnen ist Louise Brinth vom Krankenhaus Frederiksberg, die persönlich circa 80 Mädchen untersucht hat, bei denen Symptome auftraten, die möglicherweise durch den HPV-Impfstoff ausgelöst wurden.

Brinth nannte Symptome wie Schwindel, Ohnmacht und schwere Kopfschmerzen. »Sie leiden an Bauchschmerzen und Übelkeit. Sie zeigen seltsame unkontrollierte Muskelbewegungen. Und sie sind sehr müde... Wir sehen ein Muster, das zum Himmel schreit, und das sollte sorgfältig wissenschaftlich untersucht werden.«

Die dänische Regierung greift ein

In der Dokumentation sagen sowohl Brinth als auch ein weiterer Arzt des Krankenhauses Frederiksberg, solche Symptome hätten sie zuvor nie gesehen.

Sie haben der dänischen Gesundheitsbehörde getrennt voneinander vier Warnmeldungen geschickt, in denen sie auf einen möglichen Zusammenhang zwischen den beobachteten gesundheitlichen Problemen und dem HPV-Impfstoff hinweisen.

Während der Produktion des Films bat TV2 die Gesundheitsbehörde um Kopien aller Dokumente über das HPV-Impfprogramm des Landes. Die vier Warnungen der Ärzte des Krankenhauses Frederiksberg befanden sich nicht in den übergebenen Unterlagen. Als der Sender den Grund dafür erfahren wollte, erklärte die Gesundheitsbehörde, man habe sie schlicht vergessen.

Aber die Gesundheitsbehörde wird aktiv, nicht zuletzt aufgrund der Bemühungen Brinths und ihrer Kollegen und Kolleginnen.

»Wenn wir ein Muster in Berichten erkennen, verschafft uns das die Grundlage für weitere Erklärungen und genauere Untersuchungen«, erklärte der Leiter der Behörde, Henrik G. Jenson.

Die dänische Gesundheitsbehörde hat jetzt in jeder ihrer fünf Zuständigkeitsbezirke einen Ort bestimmt, an dem Betroffene, bei denen eine negative Reaktion auf eine HPV-Impfung vermutet wird, untersucht werden können. Wie diese Untersuchungen ablaufen sollen, ist jedoch noch nicht festgelegt worden.

Impfstoffinduziertes Nerven-Syndrom?

Kurz bevor die Dokumentation gesendet wurde, hatten Brinth und Kollegen im Danish Medical Journal eine Studie veröffentlicht, in der sie ein durchgängiges Muster von Symptomen bei einer kleinen Gruppe von Frauen nach einer HPV-Impfung beschrieben.

»Der Vierfachimpfstoff, der vor den Typen 6, 11, 16 und 18 des humanen Papillomavirus schützt (Q-HPV-Impfstoff, Gardasil) wurde 2009 in das dänische Impfprogramm für Kinder aufgenommen«, schrieben die Forscher. »In den letzten Jahren werden als Nebenwirkungen des Q-HPV-Wirkstoffs Symptome beschrieben, die überwiegend einer Dysfunktion des sympathischen Nervensystems entsprechen.«

Die Forscher betonen, bei einer früheren großen Studie habe sich kein Unterschied in der Häufigkeit spezifischer Autoimmunerkrankungen zwischen Geimpften und nicht Geimpften gezeigt.

In den letzten Jahren sei die Besorgnis gewachsen, weil »eine Reihe von Symptomen beschrieben werden, die nicht in eine bestehende diagnostische Einheit passen, aber anscheinend eine Dysfunktion im autonomen Nervensystem bedeuten oder einbeziehen«. Diese Reihe von Symptomen gilt als mögliche Nebenwirkung sowohl des Vierfach- als auch des Zweifach-HPV-Impfstoffs.

Bei der neuen Studie untersuchten die Forscher 53 Patientinnen, die wegen möglicher Dysfunktion des autonomen Nervensystems nach einer HPV-Impfung an sie überwiesen worden waren. Die Patientinnen zeigten auffällige Ähnlichkeiten bei den Symptomen, darunter Gleichgewichtsstörungen im Stehen, schwere Nicht-Migräne-Kopfschmerzen, übermäßige Müdigkeit, Magen-Darm-Verstimmungen, nervenbezogene Schmerzen und sogar kognitive Dysfunktion.

Die beobachteten Symptome traten nicht nur durchgängig bei den Patientinnen auf, sondern entsprachen auch denen aus anderen Studien, so die Forscher.

Da die neue Studie nicht ausreicht, um zu beweisen oder zu widerlegen, dass die HPV-Impfung die beobachteten Symptome ausgelöst hat, erklärten die Forscher, weitere Forschung sei dringend geraten, um »die Pathophysiologie hinter den aufgetretenen Symptomen zu klären«.

Quellen:

healthimpactnews.com
danmedj.dk