The Guns of August: Nazis, NATO and the Color Revolutions

Dieser Text ist die Übersetzung einer Broschüre, die das Moskauer Institut für aussenpolitische Forschung und Initiativen bereits im November 2008 verlegt hat. Damals diente dieser Text wohl vor allem der Benennung der Hintergründe für den Angriff auf Süd-Ossetien. Wie wir alle wissen, hat sich das Spiel mittlerweile weitergedreht und die Farbrevolutionen haben sich wie eine ansteckende Krankheit weiter verbreitet. Auffällig ist dabei, dass der Kern in jedem bisherigen Fall der selbe bleibt und eine erschreckende Verbindung zu Strängen deutscher Aussenpolitik bis 1945 aufweist.
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Weil es sich dabei um eine ziemlich gute Darstellung der historischen Hintergründe der Farbrevolutionen handelt, und insbesondere die Verbindungen zwischen deutschen Nazis, ihren Plänen und der NATO dargestellt werden, haben wir beschlossen, ihn in mehreren Teilen auf Deutsch zugänglich zu machen. Dies ist der erste Teil...

Einleitung

Am achten August 2008 wurde in Südossetien das erste mal seit dem Afghanistankrieg unter Mitwirkung der Vereinigten Staaten das Blut russischer Soldaten und Zivilisten vergossen. Die amerikanische Verstrickung in diese Angelegenheit war offensichtlich: im Gegensatz zu den in Lumpen gekleideten afghanischen Mujahedeen trugen die georgischen Soldaten neueste ‘digitale’ amerikanische Uniformen - das Tarnmuster darauf wurde aus Pixeln gebildet. Die US-Marines hatten diesen Uniformtyp erst Ende 2004 eingeführt. Bilder der führenden Fernsehanstalten der Welt zeichneten ein mitfühlendes Bild eines Stellvertreterkriegs zwischen Russland und den Vereinigten Staaten.

Selbst während des Kalten Krieges waren die Seiten sorgsam darauf bedacht, einen bewaffneten Konflikt zu vermeiden. Wie kam es dann zum Krieg in Südossetien, unter den jetzigen Bedingungen, in denen, trotz aller angespannten Rhetorik, die Beziehungen zwischen Russland und Amerika noch weit von einem offenen Konflikt entfernt sind?

Der französische Dokumentarfilm États-Unis - À la conquete de l´Est („Die Vereinigten Staaten - die Eroberung des Ostens“, von Manon Loizeau, Produktion Marc Berdugo, CAPA & Canal+, Frankreich 2005) zeigen einen beeindruckenden Vorfall. Bei einem offiziellen Empfang in der georgischen Hauptstadt war der erste Mensch, dessen Hände Präsident Saakaschwili schüttelte, Bruce Jackson. Sein Name erscheint nicht auf den offiziellen protokollarischen Listen. Zwanzig Jahre lang hatte Jackson als Nachrichtenoffizier in der US-Armee gedient, und 1996 gründete er das US-Kommittee für die Erweiterung der NATO. Das Motto des Kommittees ist militärisch knapp und auf den Punkt gebracht: „Amerika stärken. Europa sichern. Werte verteidigen. NATO erweitern.“ Jackson ist am einfachsten dort zu finden, wo eine Farbrevolution vorbereitet wird - oder wo die Gewinne einer solchen eingefahren werden.

Michail Saakaschwili sagte in die Kameras:“ Die Notwendigkeit, dass die russischen Soldaten ihren Stützpunkt in Georgien verlassen, ist offensichtlich. Es muss jedoch auf zivilisierte Art geschehen. Wir wollen sie nicht davonjagen. Schauen Sie, die Syrer haben den Libanon in drei Wochen verlassen, obwohl es vier Mal so viele von ihnen gab, wie Russen in Südossetien sind.“

Bruce Jackson, der direkt hinter Saakaschwili stand, hörte aufmerksam zu. Saakaschwili wandte sich zu ihm um, mit einem verlegenen Lächeln, schaute etwas verwirrt und sagte: „Habe ich etwas Falsches gesagt?“ „Nein, Herr Präsident, bitte fahren Sie fort. Es ist alles in Ordnung,“ antwortete Jackson.

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Bruce Jackson und Präsident Saakaschwili auf einem Empfang in Tiflis. Aus dem Dokumentarfilm “Revolution. Die Eroberung des Ostens.”
Bruce Jackson und Präsident Saakaschwili auf einem Empfang in Tiflis. Aus dem Dokumentarfilm Revolution. Die Eroberung des Ostens.

Neben den Vereinigten Staaten hatte Georgien im Ossetien-Konflikt einen weiteren aktiven Verbündeten gegen Russland: den ukrainischen Präsidenten Viktor Juschtschenko. Seit seiner Wahl im Jahr 2004 hatte Juschtschenko Saakaschwili mit Panzern, Hubschraubern und Artilleriesystemen versorgt. Im Laufe der Zeit wurde immer mehr Wert auf Offensivwaffen gelegt: modulare Schkwal-Systeme, Granatwerfer, Kanonen und Maschinengewehre. In Vorwegnahme des Augustangriffs schickte Juschtschenko nicht nur überzählige Waffen nach Georgien; er nahm Waffensysteme aus allen Einheiten: insgesamt gab die Ukraine Georgien 7 Batallione mit BUK-M1 Luftabwehrsystemen - die Hälfte des ukrainischen Arsenals. Juschtschenko verkaufte die Waffen an Georgien für ein Drittel bis einem Siebtel des üblichen Preises. Dies wurde durch einen Untersuchungsausschuss der Werchowna Rada unter Vorsitz des Abgeordneten Valery Konovalyuk festgestellt, der sich mit diesen Waffenlieferungen befasste. Konovalyuk hatte persönlich das große ukrainische Waffenlager bei der Station Losowaja besucht, wo Ende August ein Brand militärisches Eigentum zerstört hatte. Nach Konovalyuk wurden die Lager niedergebrannt, um die Spuren der Lieferungen zu verschleiern.

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© Reuters Saakaschwili und Juschtschenko: Verbündete im Kampf für amerikanische “Demokratie”.
Bruce Jackson verliess diesen Empfang zusammen mit Giga Bokeriya, seinem langjährigen Schützling und dem Anführer der ukrainischen Rosenrevolution. Im Verlauf des Films taucht Bokeriya an einer Reihe unterschiedlicher Orte mit einer großen Auswahl von Personen auf. Man sieht ihn auf einem Empfang in Washington für die Anführer von Farbrevolutionen aus ganz Osteuropa und der GUS, die sich in der Hoffnung auf eine Audienz bei Präsident Bush versammelten - sie machten Pläne für Kuba, mit ihrem serbischen Gegenstück Ivan Marovic. Und hier ist er in Tiflis und empfängt den weissrussischen Oppositionsführer Anatoli Lebedko, der wegen einiger Ratschläge und Tops gekommen ist. Und wer ist noch gerade in Tiflis - Präsident Bush. Bokeriya diskutiert mit Lbedko, ob es in der weissrussischen Regierung Leute gibt, mit denen man arbeiten könne, ob er Flugblätter im Land verteilen solle, und wie die Lage mit dem „Geber“ steht - worauf Lebedko antwortet, der US-Kongress habe beschlossen, Mittel zur Verfügung zu stellen, aber der Prozess sei im Augenblick unterbrochen. Dann taucht Bokeriya im Washingtoner Büro von Bruce Jackson auf und gratuliert ihm zur Räumung des russischen Militärstützpunkts in Georgien (die zehn Tage nach Bushs Besuch in Georgien stattfand); Jackson antwortet, die Leute in Washington seien von Bokeriyas Arbeit angetan. In Jacksons Büro sind zwei Studenten aus Russland, Mitglieder von Oppositionsgruppen - sie sind sehr aufgeregt, weil sie die Möglichkeit haben, Bokeriya „persönlich“ zu treffen, für sie ist er eine revolutionäre Ikone. Bokeriya teilt aktiv die Erfahrung, so wie er selbst sie von serbischen „Revolutionären“ erhielt.

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Bokeriya im Büro von Bruce Jackson in Washington. Er schenkt ihm ein Hemd mit dem Symbol der georgischen Revolution. Die schwarze geballte Faust war bereits das Symbol des “Antibolschewistischen Blocks der Nationen”.
Nach der Rosenrevolution wurde Bokeriya Berater von Präsident Saakaschwili. Am 7. April 2008, als die Vorbereitung für den Angriff auf Südossetien und Abchasien Schwung aufnahmen, wurde er zum stellvertretenden Aussenminister Georgiens ernannt. Jetzt wird kein einziger westlicher Artikel zum Thema Russland und Georgien mehr veröffentlicht ohne ein Zitat von Bokeriya. Als Reaktion auf die Erkenntnisse der OSZE-Komission, die am 6. November 2008 veröffentlicht wurden und bestätigten, dass der Konflikt von Georgien begonnen wurde, das die Leben seiner eigenen Bürger, der russischen Friedenstruppen und unbewaffneter Beobachter aufs Spiel gesetzt hätte, sagte Bokeriya der New York Times: „ Diese Information, ich weiss nicht, was sie ist und wie sie bestätigt wird. Es gibt einen solchen Berg an Beweisen, was die fortgesetzten Angriffe gegen georgische Dörfer betrifft, und die russische Aufrüstung, dass das in jedem Fall das Gesamtbild nicht ändert.“

Georgien und die Ukraine sind die erfolgreichsten Beispiele der Farbrevolutionen. Die Aufgabe, die die Organisatoren ihnen gestellt haben, und die weiter unten behandelt werden wird, wurde völlig erfüllt: in Amerika ausgebildete Leute sind an die Macht gekommen, und sie sind bereit, in die offene Konfrontation mit Russland zu gehen, sollte das im Interesse der Vereinigten Staaten liegen. Die Unabhängigkeit, die die Sowjetrepubliken im Jahr 1991 rlangt haben, war, natürlich, ein großer Sieg für die Vereinigten Staaten und den Westen insgesamt. Aber die sowjetischen Führer, die die ersten Präsidenten der unabhängigen Staaten wurden, waren nicht ganz nach amerikanischem Geschmack: trotz all ihrer Flirts mit den Vereinigten Staaten waren Eduard Schewardnadse und Leonid Kutschma nicht radikal genug, und nicht bereit, Russland anzugreifen.

Die Farbrevolutionen haben Russland herausgefordert, aber diese Herausforderung war keineswegs neu.

Erster Teil. Ukraine

Kapitel 1

Katherina Tschumatschenko - ungezwungen mit US-Präsidenten, ukrainischen Nazis und Faschisten aus der ganzen Welt

Auf einer Schwarz-Weiss-Fotografie aus dem Jahr 1983 steht eine junge Blondine bequem hinter zwei Stühlen, auf die sie die Hände legt, und auf den Stühlen sitzen zwei in Amerika recht bekannte Personen. Links ist Botschafterin Jeanne Kirkpatrick (1926-2006), eine Demokratin, die zur radikalen Republikanerin wurde, außenpolitische Beraterin von Präsident Reagon, eine eifrige Antikommunistin und die erste weibliche UN-Botschafterin der Vereinigten Staaten. Frau Kirkpatrick hatte ihr Leben der Doktrin gewidmet, die ihren Namen trägt; sie befürwortete die US-Unterstützung sämtlicher antikommunistischer Regierungen weltweit, Diktaturen eingeschlossen, sofern sie amerikanischen Zielen dienen - gänzlich ohne jede Ironie erklärte die Doktrin, dass das amerikanische Beispiel sie in Demokratien verwandeln würde.

Auf der rechten Seite sitzt Jaroslaw Stezko (1912-1986), Vorsitzender des Antibolschewistischen Blocks der Nationen und der Organisation ukrainischer Nationalisten, OUN-B. 1983 unternahm er eine lange Reise. Als erster Stellvertreter Stefan Banderas in der OUN-B berichtete Stezko am 25. Juni 1941 in einem Brief an den Kommandeur Folgendes: „Wir schaffen eine Miliz, die helfen wird, die Juden zu entfernen“ - die Ukrainische Aufstandsarmee, oder UPA. Gemeinsam mit Theodor Oberländer, einem Verbindungsoffizier der Abwehr zu den ukrainischen Hilfstruppen, führte Stezko das Batallion Nachtigall bei seinem Angriff auf Lwow. Am 30. Juni um acht Uhr abends, also am Ende des zehnten Tages von Hitlers Angriff auf die Sowjetunion, verkündete Stezko „im Namen des ukrainischen Volkes und der Organisation ukrainischer Nationalisten unter der Führung von Stefan Bandera“ die „Verkündung des Ukrainischen Staates“ und ernannte sich selbst zum Premierminister der „ukrainischen Regierung“. Und das ist nur der Teil seiner Aktivitäten, der öffentlich ist.


Die Fotografie wurde auf einem Treffen des Komittees der Gefangenen Nationen gemacht, das die Führer antisowjetischer Organisationen aus der ganzen Welt zusammenbrachte.

Die attraktive Blondine, die zwischen Kirkpatrick und Stezko steht, war Katherina Tschumatschenko. Kurz nach ihrem Abschluss an der Georgetown University im Juni 1982 nahm sie ihre erste Arbeit in der Führung des ukrainischen nationalen Informationsdienstes auf, einer Propagandaorganisation des ukrainischen Kongresskomittees von Amerika. Tschumatschenko begann ihre steile politische Karriere also in em geheimsten Winkel der amerikanischen Regierung, eine Karriere, die sie später auf die Position der First Lady der Ukraine befördern sollte.

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Vorne: die amerikanische UN-Botschafterin Jeane Kirkpatrick und der Präsident des Antibolschewistischen Blocks der Nationen, Jaroslaw Stezko; zwischen ihnen steht Katherina Tschumatschenko, Direktorin des ukrainischen nationalen Informationsdienstes
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Katherina Tschumatschenko mit ihrem Ehemann Viktor Juschtschenko und George und Laura Bush
In einem Artikel über die Präsidentenwahl 2004 nannte das Wall Street Journal Katherina Juschtschenko „eine nüchterne und sensible Geschäftsfrau, die in Amerika aufgewachsen ist“. Die Zeitung schrieb weiter: „Es ist die starke Bindung zu seiner Frau, die Herrn Juschtschenko geholfen hat, den harten Wahlkampf durchzustehen, und es wird vermutlich seine Beziehung zu ihr sein, die im zu einer erfolgreichen Präsidentschaft verhelfen wird.“ Wenn der Autor des Artikels die wahre Geschichte von Frau Tschumatschenko gekannt hätte, war das eine einzigartige öffentliche Enthüllung. Falls nicht - dann war es ein einmaliger Treffer ins Schwarze voller Ironie.

Wer ist eigentlich Katherina Tschumatschenko-Juschtschenko?

Katherina Tschumatschenko wurde am 1. September 1961 in einer Familie ukrainischer Emigranten in Chicago geboren: Vater Mikhailo (1917-1998), Mutter Sofia (* 1927). 1981 erhielt sie einen Bachelor in internationaler Wirtschaft an der Schule des diplomatischen Dienstes an der Georgetown University - dort lehrte Professor Jeane Kirkpatrick, und Paula Dobriansky war dort ebenfalls Studentin.

Der ukrainische nationale Informationsdiesnt, dessen Direktor Katherina Tschumatschenko wurde, wurde 1976 in Washington gegründet, um „die Arbeit des ukrainischen Kongresskomittees von Amerika zu stärken, in Hinsicht auf Kontakte und Zusammenarbeit zwischen der ukrainischen Gemeinde und amerikanischen Regierungskreisen.“ Das ukrainische Kongresskomitteee von Amerika (UCCA), vor dem Krieg 1940 gegründet, nennt als sein Ziel „eine ukrainische Vertretungsorganisation zu schaffen, um ukrainische Interessen in den Vereinigten Staaten zu fördern und im Kampf um die Unabhängigkeit der ukrainischen Nation zu unterstützen“. Lew Dobrianski, ehemaliger US-Botschafter und einer der Hauptlobbyisten für ein Gesetz zu den „gefangenen Nationen“, diente als Vorsitzender der UCCA. Tschumatschenko war gut mit seiner Tochter Paula Dobrianski bekannt und arbeitete eng mit ihr zusammen. Zwischen 1981 und 1987 stieg Frau Dobriansky von der Stellung einer Angestellten der Abteilung des Nationalen Sicherheitsrats für die UdSSR und Osteuropa zu ihrer Leiterin auf.

Nach dem UCCA-Bericht waren insbesondere die Bemühungen von Katherina Tschumatschenko, die Arbeit des Büros für Sonderermittlungen zu behindern, besonders erfolgreich, das 1979 errichtet wurde, um ehemalige Nazis in Amerika aufzuspüren. Am 18. November 1982 veröffentlichte die Washington Post einen Brief von Tschumatschenko, in dem sie „scharf die Vorwürfe zurückwies, die Organisation ukrainischer Nationalisten (OUN) habe mit den Nazis zusammengearbeitet.“

1983 wurde Tschumatschenko geschäftsführende Direktorin des Nationalen (amerikanischen) Komitee der gefangenen Nationen (NCNC). Unter anderen Aktivitäten hielt dieses Komitee eine „Woche der gefangenen Nationen“ ab, und am 18. und 19. Juli 1983 beging es sein 25-jähriges Jubiläum. Dieses zog „Funktionäre, Abgeordnete, Botschafter und Gäste aus der ganzen Welt“ an. Nach dem Bericht der UCCA wurde dieses Ereignis von „Präsident Reagan, Vizepräsident Bush und der UN-Botschafterin Jeane Kirkpatrick, die vehement die Unterdrückung der Nationen durch die Kommunisten verurteilte“, persönlich aufgesucht. Jaroslaw Stezko, der Präsident des Antibolschewistischen Blocks der Nationen, und Richard Allen, ehemaliger nationaler Sicherheitsberater, waren ebenfalls anwesend.

John Singlaub (mehr zu ihm später) leitete das Organisationskomittee der Konferenz zur Woche der gefangenen Nationen. „Katherina Tschumatschenko, geschäftsführende Direktorin des NCNC und Direktorin des ukrainischen nationalen Informationsdienstes“ - so der Bericht weiter - „war die Hauptkoordinatorin der vier Ereignisse: der Zeremonie im Weißen Haus, des offiziellen Abendessens des Kongresses, der Plenarsitzung und des Banketts“.

Die 17. Konferenz der Antikommunistischen Weltliga (WACL) wurde vom 20.-23. September des gleichen Jahres in Luxemburg abgehalten. Eine Reihe Bücher wurden über die WACL geschrieben. Der Titel eines davon, geschrieben von den amerikanischen investigativen Journalisten Scott Anderson und John Lee Anderson, gibt einen guten Überblick über die Zusammensetzung und die Aktivitäten dieser Organisationen: „Innerhalb der Liga: die schockierende Erfahrung, wie Terroristen, Nazis und lateinamerikanische Todesschwadronen die Antikommunistische Weltliga infiltriert haben“. Das ehemalige Liga-Mitglied Geoffrey Stewart-Smith beschreibt sie als „vor allem eine Ansammlung von Nazis, Faschisten, Antisemiten, Verbreitern von Lügen, brutalen Rassisten und korrupten Karrieristen.“

Vertreter von 70 Ländern und zehn internationalen Organisationen nahmen an dieser Konferenz teil, darunter die Folgenden:
  • Prof. Dr. Theodor Oberländer, aus Deutschland - er ist ein ehemaliger Abwehr-Offizier, verantwortlich für die Kontakte zu den ukrainischen SS-Einheiten
  • Nachrichtendienst-Generalmajor John Singlaub, ein Offizier des Büros für Strategische Dienste (OSS), des Vorläufers der CIA, einer der Gründer der CIA, Mitbegründer des privaten nachrichtdienstlichen und Analysenetzwerks Western Goals Foundation, mit vierzig Jahren Erfahrung in klandestinen Einsätzen rund um die Welt, vor allem in Zentral- und Südamerika
  • Generalleutnant Daniel Graham, ehemals stellvertretender Direktor der CIA, ehemaliger Direktor des militärischen Nachrichtendienstes DIA und einer der Hauptarchitekten von Star Wars
  • Die Antibolschewistische Liga der Nationen wurde durch ihren Präsidenten Jaroslaw Stezko vertreten, und seine Frau und Stellvertreterin bei der ABN. Dieses bemerkenswerte Paar wird noch gesondert erwähnt werden.
  • Und die 22-jährige Katherina Tschumatschenko. Sie vertrat das US National Nations Committee (USNCNC)
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Halten wir hier einen Augenblick inne. Wie kam eine junge Ukrainerin dazu, ein Treffen von Nazis zu besuchen, die den Nürnberger Prozessen entronnen waren, Anführern nationalistischer Bewegungen, die in SS-Einheiten gedient hatte, und amerikanischen Geheimdienstgenerälen, die Todesschwadronen geschaffen hatten? Wie kann es sein, dass eine 21-Jährige, die gerade die Universität abgeschlossen hat, sofort die Leiterin mehrerer wichtiger Organisationen in dem Netzwerk ukrainischer Nationalisten wird, als Koordinatorin ukrainischer Termine des amerikanischen Weißen Hauses und des Kongresses fungiert, und sich in der Gesellschaft des amerikanischen Präsidenten, des Vizepräsidenten und der UN-Botschafterin so wohl fühlt?

Wie hat sie in so jugendlichem Alter einen solch hochrangigen Zugang in ein solch geheimes Milieu erhalten? Warum wurde ihr derart vertraut? Es ist offensichtlich, dass während Tschumatschenkos Jugend und Studienzeit einige Ereignisse stattfanden, die ihr den Zugang zu den höchsten Rängen der amerikanischen Regierung verschafften und durch die sie ihr tiefstes Vertrauen errang. Vorwürfe, dass Tschumatschenko Verbindungen zu amerikanischen Interessen und amerikanischen Diensten hat, sind nicht neu, und bereits ein Klichee: es gibt eine Menge solcher Leute. Tschumatschenkos Fall ist aber ein ganz anderes Kaliber. Sie spielt in einer anderen Gewichtsklasse, einer besonderen Klasse, in der sie sich als einzige unter den ukrainischen Verbündeten der Vereinigten Staaten befindet.


Kommentar: Oder ist sie eine Psychopathin und fand sich unter Gleichgesinnten wieder?

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© SOTTPolitische Ponerologie: Eine Wissenschaft über das Wesen des Bösen und ihre Anwendung für politische Zwecke

Es gibt einen moralischen Aspekt bei dieser Geschichte. Die „Division Galizien“, deren voller Name „14. Waffen-Grenadier-Division der SS (1. ukrainische Division) lautet, die von der Abwehr organisiert wurde, um die ethnischen Säuberungen von Polen und Juden in der Ukraine durchzuführen, verrichtete die schmutzigste Arbeit für die Gestapo, wie die Hinrichtung von Kindern. Für einen Menschen, besonders einen jungen Menschen, der zumindest einige Berichte über die Exzesse der ukrainischen Gestapo-Kollaborateure gelesen hat - und Tschumatschenko hat sie gelesen und einen Artikel zu ihrer Widerlegung geschrieben - ist es psychologisch und moralisch schwierig, bewusst die Tatsachen zu leugnen, jeden Tag an der Seite von Faschisten zu arbeiten und mit Überzeugung für ihre Ziele zu arbeiten. Damit sie sich in dieser Art Arbeitsumgebung wohl fühlen konnte, musste sie dazu gehören, eine besondere Art Erziehung erhalten haben, eine frühe und tiefe Initiation in den Faschismus.


Kommentar: Wie bereit oben vermutet, könnte sie eine Psychopathin sein und sich deshalb in solchen Kreisen wohl fühlen.


In den nächsten zwei Jahren, von 1984 bis 1986, erhielt Tschumatschenko einen MBA in Chicago, während sie ein Praktikum in der Handelskammer von Illinois hatte und als Herausgeberin am Washingtoner Zentrum für Ethik und öffentliche Politik arbeitete (wie das? Weil das Internet zu dieser Zeit nicht existierte).

Unmittelbar nach Abschluss ihrer Ausbildung im September 1986 arbeitete sie von 1987 bis 1990 als besondere Assistentin für den stellvertretenden Staatssekretär für Menschrechte und humanitäre Fragen, Paula Dobrianski. Präsident Reagan hatte diesen Posten als Antwort auf die scharfe Kritik an den Vereinigten Staaten wegen des Iran-Contra-Skandals, und er sollte Besorgnis über Menschenrechte demonstrieren.

Im April 1998 zog Tschumatschenko ins Weiße Haus, wo sie die Stellung des stellvertretenden Direktors des Büros für Zusammenarbeit mit der Öffentlichkeit übernahm. In dieser Stellung begrüßten Tschumatschenko und Paula Dobrianski die Teilnehmer des 15. Kongresses der ukrainischen Amerikaner, der vom 16.-18. September 1988 in Washington abgehalten wurde. Sie hielt das Grußwort Präsident Reagans an die Teilnehmer des Kongresses. Botschafter Lew Dobrianski schloss sich seiner Tochter und ihrer Freundin auf dem Bankett an.

Katherina Tschumatschenko arbeitete bis Januar 1989 im Weißen Haus. Sie hatte für eine kurze Zeit von Januar bis November 1989 eine Stellung im Finanzminsterium, und dann folgte sie, von November 1989 bis Mai 1991, ihrer neuen beruflichen Richtung als Ökonomin für das gemeinsame Wirtschaftskomittee des Kongresses.

Von 1991 bis 1993 finanzierte Tschumatschenko die US-ukrainische Stiftung mit, diente ihr als Vizepräsidentin und leitete das Pylyp Orlyk Institut. Von 1993 bis 2000 arbeitete Tschumatschenko als Länderbeauftragte für KPMG in der Ukraine und als Beraterin beim Ausbildungsprogramm für Bankpersonal, das von der US-Agentur für internationale Entwicklung finanziert wurde.

Die folgenden Ereignisse, die Katherina Tschumatschenko an das unmittelbare Ziel ihrer hervorragenden Ausbildung brachten, sind wohl bekannt: ihre „zufällige“ romantische Begegnung mit Viktor Juschtschenko in einem Flugzeug, und 1998 wurde er ihr Ehemann. Viktor Juschtschenko hat eine eigene Geschichte. Sein Vater gab in einem Interview einmal zu, er habe erst in einem deutschen Konzentrationslager echten Kaffee getrunken. Was muss er in einem deutschen Konzentrationslager getan haben, um dort den besten Kaffee zu erhalten? Lassen wir Juschtschenkos Natur und seine Erziehung aus diesem Text; es ist klar, dass die Entscheidung der amerikanischen Regierung, ihm die brilliante Studentin Katherina Tschumatschenko zur Ehefrau zu geben, gut ersonnen war.

Im Gefolge der Hochzeit wurde Juschtschenko 1999 Premier der Ukraine. Und 2004 wurde er im Ergebnis der orangenen Revolution der Präsident des Landes.

So kam ein Plan, der während des Großen Vaterländischen Krieges ersonnen, von Generationen durch die Jahrzehnte des Kalten Krieges geduldig durchgeführt und in den 1990ern skrupellos gefördert worden war, 60 Jahre später zu einem erfolgreichen Abschluss. Im Januar 2010 erklärte Juschtschenko in einer seiner letzten Amtshandlungen als Präsident Bandera zum Nationalhelden der Ukraine.

Übersetzung Dagmar Henn