Forschung
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Während die Welt auf den angekündigten Bericht über das CLOUD-Experiment des CERN in Genf wartet, hat jetzt ein dänisches Team um den Klimaforscher Henrik Svensmark die Ergebnisse eines billigeren und schnelleren Experiments mit dem Teilchenbeschleuniger der Universität von Aarhus veröffentlicht. Dieses Experiment hat Svensmarks Hypothese der von kosmischen Strahlen geförderten Wolkenbildung bestätigt, welche einen maßgeblichen Faktor im Klimasystem darstellt.

Die Vorgeschichte

Henrik Svensmark ist ein dänischer Physiker und Klimaforscher und leitet das Centre for Sun-Climate Research des Danish National Space Centre (DNSC). Svensmark und Eigil Friis-Christensen wurden 1997 durch ihre Arbeiten, in denen sie einen Zusammenhang zwischen Kosmischer Strahlung und Klimawandel aufstellten, bekannt. Svensmark untersuchte den Zusammenhang zwischen Kosmischen Strahlen und Wolkenbildung in der unteren Atmosphäre sowie zwischen Sonnenaktivität und Kosmischer Strahlung. Svensmarks Hypothese zufolge beeinflusst die Sonnenaktivität die Kosmische Hintergrund-Strahlung aus dem All und damit die Wolkenbildung in der unteren Atmosphäre. Das wirkt sich wiederum auf die Oberflächentemperaturen der Erde aus.

Das Prinzip

In Zeiten starker Sonnenaktivität schirmt das Magnetfeld der Sonne (der Sonnenwind) die Kosmische Hintergrund-Strahlung aus dem All stärker ab, so dass weniger Strahlungspartikel/ Kondensationskeime entstehen und sich weniger Wolken in der unteren Atmosphäre bilden können. In Zeiten geringer Sonnenaktivität schirmt das Magnetfeld der Sonne (der Sonnenwind) die Kosmische Hintergrund-Strahlung aus dem All weniger ab, so dass mehr Strahlungspartikel/ Kondensationskeime entstehen und sich mehr Wolken in der unteren Atmosphäre bilden können. Die Wolkenbildung wirkt sich dabei unmittelbar auf die direkte Sonneneinstrahlung und die Oberflächentemperatur aus.

Eine Aufnahme des von Svensmark angenommenen Mechanismus in den Bericht des Weltklimarates (IPCC) fand bislang noch nicht statt, wird aber von einigen Forschern befürwortet. Untersuchungen zu Svensmarks Thesen finden und fanden unter anderem im Rahmen eines 2006 bei CERN gestarteten Beschleunigerprojekts namens CLOUD (Cosmics Leaving OUtdoor Droplets) und des dänischen SKY Projekts statt. In der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) bei Genf läuft derzeit das Forschungsprojekt mit der Bezeichnung „The CLOUD Experiment“, wobei versucht wird, die kosmische Strahlung zu simulieren. Dabei soll untersucht werden, ob die kosmische Strahlung die Wolkenbildung auf der Erde signifikant beeinflusst und damit das Klima unter Einbeziehung der Sonnenaktivität.

Ein ähnliches Experiment, welches die bisherigen Erkenntnisse von Svensmark stützt, wurde von einem dänisches Team um den Klimaforscher Henrik Svensmark im letzten Jahr durchgeführt. Die Ergebnisse wurden jetzt in den Geophysical Research Letters veröffentlicht. Eine Zusammenfassung findet sich hier. Die Versuchsanordnung und Ergebnisse finden sich hier und hier.

Die Belege mehren sich, dass die Sonne/ Sonnenaktivität ein bestimmender Faktor für die Klimaschwankungen auf der Erde ist. Für die vermeintliche Bedeutung der „Treibhausgase” wie CO2 bleibt dabei immer weniger Raum.

Quellen

Henrik Svensmark

Experiment bestätigt den Zusammenhang zwischen Kosmischer Strahlung und Wolkenbildung

Aerosol nucleation induced by a high energy particle beam (Poster)

Scientists at Aarhus University (AU) and the National Space Institute (DTU Space) show that particles from space create cloud cover

Accelerator results on cloud nucleation