Die schlimmsten Ereignisse waren die Erdbeben im Himalaya-Staat Nepal
9.000 Tote forderten die Erdbeben im Himalaya-Staat Nepal. 2015
© ap/niranjan shrestha9.000 Tote forderten die Erdbeben im Himalaya-Staat Nepal.
Zürich - Bei Katastrophen sind im ersten Halbjahr weltweit rund 18.000 Menschen ums Leben gekommen. Das ist bereits deutlich mehr als im ganzen vergangenen Jahr, als 12.700 Menschen ihr Leben bei Katastrophen verloren hatten.

Die schlimmsten Ereignisse waren die Erdbeben im Himalaya-Staat Nepal, die im April und Mai zu mehr als 9.000 Toten führten, wie der Rückversicherer Swiss Re in seiner am Dienstag veröffentlichten Sigma-Studie mitteilte. Viele Menschen verloren zudem ihr Obdach.

Der wirtschaftliche Schaden in Nepal wird auf über fünf Milliarden Dollar (4,56 Milliarden Euro) geschätzt. Davon seien lediglich 160 Millionen Dollar (145,99 Millionen Euro) versichert, schrieb Swiss Re.

Tote durch Hitzewelle

Viele Tote gab es auch durch eine außergewöhnliche Hitzewelle im Mai und Juni in Indien und Pakistan. Die Temperaturen stiegen bis auf 48 Grad, was zuletzt 1995 vorgekommen ist. Gemäß Schätzungen starben dabei in Indien mehr als 2.500 und in Pakistan 1.500 Menschen.

Ein weiterer Grund für die hohe Opferzahl in der ersten Jahreshälfte seien die vielen Flüchtlinge aus den Konfliktregionen in Afrika, die auf ihrem Weg nach Europa ums Leben gekommen seien, hieß es: "Anstatt eines besseren Lebens fanden viele den Tod, nachdem ihre seeuntüchtigen Boote im Mittelmeer gekentert waren."

Der wirtschaftliche Gesamtschaden durch Katastrophen blieb indes im ersten Halbjahr mit 37,4 Milliarden Dollar relativ gering. Im Vorjahressemester hatte es noch einen Schaden von 59 Milliarden Dollar gegeben. Damit ist der Gesamtschaden im ersten Halbjahr 2015 auch deutlich unter dem Zehnjahresdurchschnitt von 107 Milliarden Dollar ausgefallen.

Vom gesamtwirtschaftlichen Schaden wurden 33 Milliarden Dollar von Naturkatastrophen verursacht. Das sind knapp 40 Prozent weniger als im Vorjahr. Von Menschenhand verursachte Katastrophen beliefen sich auf 4,4 Milliarden Dollar.
In Pakistan hatte es bis zu 48 Grad (2015)
© APIn Pakistan hatte es bis zu 48 Grad
Wintersturm am teuersten

Die teuersten Katastrophenschäden war ein Wintersturm in den USA, der im Februar Schäden von 2,4 Milliarden Dollar anrichtete. Groß waren auch die Verwüstungen durch ein Gewitter im April in den USA (1,4 Milliarden Dollar) und durch den Wintersturm Niklas, der im März mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 Stundenkilometern über weite Teile Zentraleuropas zog und einen Gesamtschaden von 1,4 Milliarden Dollar anrichtete.

Vom gesamtwirtschaftlichen Schaden von 37,4 Milliarden Dollar im ersten Halbjahr waren lediglich 16,5 Milliarden Dollar versichert. Damit fiel der Schaden für die Versicherungsbranche um 30 Prozent tiefer aus als im Vorjahressemester.
Schnee Boston 2015
© ReutersEin Paar in Boston kämpfte sich durch den stürmenden Schnee. In der US-Stadt waren erneut rund 30 Zentimeter Neuschnee gefallen.
(APA, 11.8.2015)