Das Thema Schwermetalle und deren Ausleitung ist "komplex". Ganze Bücher wurden schon dazu geschrieben. Hier auf dieser Webseite möchte ich Ihnen einen Überblick geben über beliebte Methoden der "Ausleitung". Hierzu halte ich im wesentlichen an das Quecksilber, das wir vor allem durch eine "Legierung" aufnehmen, die Ihnen als Amalgam bekannt ist.
Amalgam ist eine Legierung, die aus Quecksilber, Silber, Zinn, Zink, Kupfer und noch ein paar weiteren Kleinigkeiten besteht. Der Vorteil einer solchen Legierung besteht darin, dass sie für kurze Zeit nach der Anfertigung sehr weich ist und damit ungleichmäßige Aushöhlungen, wie sie bei Löchern in Zähnen vorliegen, exakt ausfüllen kann. Danach wird die Legierung sehr hart und beständig. Somit scheint Amalgam das optimale Füllmittel für verdorbene Zähne zu sein.
Aber man weiß seit geraumer Zeit, dass das Quecksilber in den Füllungen die Neigung besitzt, sich zu verflüchtigen. Quecksilberdämpfe sind relativ lipophil und können somit im Mundraum über die Schleimhäute aufgenommen und dem Organismus zu geführt werden. Inzwischen wird dieses Quecksilber als die Hauptquelle für Quecksilbereinlagerungen im Organismus angesehen, noch vor Quecksilber aus der Nahrung. Denn diese beträgt durchschnittlich „nur“ 2 Mikrogramm pro Tag bei einer durchschnittlichen Ernährung. Die Belastung aus dem Amalgam dagegen liegt bei 15 bis 17 Mikrogramm, wenn der Betroffene 8 Füllungen aufweisen kann.
Eine weitere ernstzunehmende Quelle für Föten ist die Mutter mit Quecksilberbelastung, denn Quecksilber ist mühelos in der Lage, die Plazentaschranke zu überwinden und im Fetus zu akkumulieren. Eine mit Quecksilber belastete Mutter gibt auch das Schwermetall über die Muttermilch an ihr Neugeborenes ab. Ein mit Quecksilber belasteter Vater trägt zu diesem Problem "nur" die Erbschädigung bei, die auch für die Mutter ein weiterer Schädigungsfaktor darstellt. Denn Quecksilber hat unter anderem auch einen schädigenden Einfluss auf die DNA, wie wir noch sehen werden. Die Nachwirkungen einer quecksilberbedingten Erbschädigung erstreckt sich über 2 bis 3 Generationen.
Quecksilber gibt es in 3 chemischen Formen: Hg0 ist die Form, die wir alle als Quecksilber im Fieberthermometer kennen; Hg1+ ist die organische Form, die ca. 50 mal giftiger ist als Hg0; und Hg2+ ist die anorganische Form, die in unsere Zahnlöcher Einzug hält.
Quecksilber - der intelligente Zerstörer
Wie bereits Eingangs erwähnt sind Quecksilberdämpfe lipophil und haben keine Mühe, Zellmembranen zu durchqueren.
Innerhalb der Zelle wird über Katalasen alles Quecksilber zu Hg2+ umgeformt. Diese Form des Quecksilbers ist nun in der Lage, sich an Proteinstrukturen zu heften und diese zu zerstören.
Bevorzugt werden Proteine mit schwefelhaltigen Aminosäuren, wie Cystein, da Quecksilber eine hohe Affinität zu Schwefel hat. Außerdem heftet es sich auch an die DNA. Hier sind Thymidin und Uracil die bevorzugten Nukleinsäuren. Dieser Prozess ist die Grundlage für die eben erwähnte Erbschädigungen.
Da die Mitochondrien (unsere "Zellkraftwerke") ebenfalls DNA enthalten, die ebenfalls von Quecksilber geschädigt werden, kommt es zu einer Funktionseinschränkung bzw. -verlust der Mitochondrien.
Da die Schädigung der mitochondrialen DNA nie rückgängig gemacht werden kann, gleich welcher Grad der Schädigung eingetreten ist, muss die Zelle mit einer reduzierten Energiegewinnung leben bzw. stirbt ab. In der Praxis können sich dann solche Phänomene als Müdigkeit, Energielosigkeit, Fatigue-Syndrom und einiges andere mehr zeigen.
In den Nervenzellen zerstört Quecksilber das Tubulin, ein Strukturprotein der Nervenzelle. Mikrotubuli im Axon der Nervenzellen haben auch die Aufgabe eines Transportsystems, da sie röhrenförmig angeordnet sind. Bricht dieses „Fließband“ zusammen, dann kann nichts mehr rein oder raus transportiert werden. Im Falle des Quecksilbers bricht dieses System zusammen, wenn genug Quecksilber in der Zelle ist. Damit ist auch ein Entfernen des Metalls deutlich schwieriger.
In anderen Zellen beeinflusst das Quecksilber die Ionenkanäle der Zellmembranen. Auch hier bewirkt eine erhöhte intrazelluläre Quecksilberkonzentration einen dauerhaften Verschluss dieser Kanäle, so dass die Ausleitung aus den betroffenen Zellen erschwert wird.
Dr. Klinghardt verglich dieses "hinterhältige" Verhalten des Quecksilbers mit einem bösartigen Tier, das bewusst und gezielt seine Einnistung plant.
List gegen Hinterlist
Die schulmedizinische Lösung für dieses Problem ist die Verabreichung von anderen Giften: In diesem Fall sind es sogenannte Chelatbildner, die in der Lage sind, Metalle zu binden. Hier stehen den Ärzten Dimercaptobernsteinsäure (DMSA) und Dimercaptopropansulfonsäure (DMPS) zur Verfügung.
Ziel einer Behandlung ist die Mobilisierung (Loslösen des Metalls aus der Zelle) und der Abtransport des Quecksilbers. Dies wird durch die Chelatbildung (Bindung der Chemikalie mit dem Metall) erreicht, die das Quecksilber gleichzeitig auch transportfähig macht und den Nieren zuführt. Diese Therapie nennt man übrigens auch Chelattherapie.
Es ergibt sich hierbei jedoch häufig das Problem, dass eine Ausleitung über die Nieren die vom Quecksilber vorgeschädigten Nieren so belasten, dass sich diese Schäden möglicherweise noch verstärken. Sehr oft ist die Niere auch gar nicht mehr in der Lage, Quecksilber auszuscheiden. So wird man auch bei Vergiftungen mit hohen Konzentrationen kaum Quecksilber im Urin finden.
Der natürliche Ausscheidungsweg ist der Stuhl. Diese Form der Schwermetallausscheidung wurde von der Natur so gewählt, um eben die Niere vor Folgeschäden durch die Ausleitung zu schützen. Natürliche Ausscheidungsmittel wählen alle diesen Weg. Die Ausnahme stellen (mal wieder) die chemisch-synthetischen Produkte der Schulmedizin dar, die praktisch zu 100 Prozent die Niere benutzen.
Der Vorteil hier liegt zugegebenermaßen in der Intensität der Entgiftung, die über natürliche, dafür aber schonendere Mittel nicht erreicht werden kann. So empfiehlt Dr. Klinghardt DMSA und DMPS nur in Härtefällen, bei denen eine raschen und sofortige Entgiftung angezeigt ist, weil entsprechend hohe Konzentrationen an Quecksilber vorliegen. Für die mittelschweren und leichten Fälle (und zur Prophylaxe) geht er einen anderen Weg, den auch ich empfehlen kann...
Die natürliche Entgiftung natürlich durchgeführt
Als Basisprogramm (Link zum Programm in englisch) empfiehlt Dr. Klinghardt eine Ernährung, die viele Proteine, Mineralstoffe, Fettsäuren und Wasser beinhaltet. Proteine stellen wichtige Vorläufersubstanzen, spezifische Aminosäuren, bereit, die der Entgiftung dienen, indem sie die Schwermetalle binden.
Mineralstoffe sollten unbedingt mit auf dem Programm stehen, denn wo diese fehlen, haben Schwermetalle leichtes Spiel, diese Mineralien zu ersetzen. Eine Substitution mit Mineralien ist oft schon in der Lage, einen wichtigen Beitrag zur Entgiftung zu leisten, indem sie die toxischen Metalle verdrängen. Elektrolyte, wie Kalium, Natrium, Kalzium, Magnesium, helfen den Abfall abzutransportieren.
Lipide und Fettsäuren sind fast 80 prozentiger Bestandteil des zentralen Nervensystems. Sie müssen immer wieder neu ergänzt werden. Ein Mangel hier kann ein Schlupfloch für fettlösliche Metalle, wie Quecksilber, werden. Dies ist mit ein Grund, warum Quecksilber sich bevorzugt (aber nicht nur) in Nervenzellen niederlässt.
Wasser ist unverzichtbar, besonders bei einer Entgiftung. Ein Mangel könnte die Nieren in Mitleidenschaft ziehen bis hin zur Insuffizienz aufgrund von Akkumulationen von toxischen Materialien.
Bärlauch und Koriander
Bei einer Entgiftung kommt es auf eine Mobilisierung und Ausleitung des Gifts an. Die Aktivierung besteht in der Herauslösung des Quecksilbers aus seinen „Verstecken“, dem Zellinneren.
Ist es einmal im extrazellulären Gewebe, dann gilt es die Substanz zum Darm zu bringen, wo sie über die Darmwand durch den Stuhl ausgeschieden werden kann. Während DMPS und DMSA diese beiden Schritte in sich vereint durchführen können, sind die natürlichen Varianten nicht in der Lage, dies zu tun. In diesem Fall sind wir auf einen 2-Schritte-Modus angewiesen.
Um Quecksilber zu mobilisieren, empfiehlt Dr. Klinghardt den Einsatz von Bärlauch und vor allem Korianderkraut. Diese mobilisieren Quecksilber, Kadmium, Blei und Aluminium in den Knochen und den Nervenzellen.
Koriander scheint das einzige Kraut zu sein, dass Quecksilber aus den Mitochondrien, Tubulin, Liposomen und der DNA mobilisieren kann. Da Koriander mehr Gifte mobilisieren kann als es selbst binden kann, kommt es wahrscheinlich zu einer Flut an Giften in dem extrazellulären Raum des Bindegewebes. Damit kommt es zu einer „Vergiftung“ dieses Gewebes, einer Retoxifikation. Um dies zu verhindern, wird gleichzeitig oder zeitversetzt Chlorella vulgaris gegeben.
Der Grund für diese Ausnahmestellung des Korianders ist folgender: Aromatische Substanzen im Koriander haben Ligandenfunktion. Sie binden und verdrängen Quecksilber im Zellinneren.
Chlorella vulgaris
Chlorella hat eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen zu bieten. Seine Mucopolysaccharide in der Zellmembran sind in der Lage, fast alle Toxine zu binden, inklusive Quecksilber. Es repariert und aktiviert die Reparatur- und Entgiftungsmechanismen des Organismus. Zusätzlich erhöht es reduziertes Glutathion. Methylcobalamin, ein Derivat des Vitamin B12 , ist ein wichtiger Bestandteil von Chlorella vulgaris. Dieses ist in der Lage, besonders intensiv Quecksilber im Bindegewebe zu mobilisieren und auszuschleusen. Über die Blutgefäße wird dann das gebundene Quecksilber zur Darmwand transportiert und dort in den Stuhl abgeleitet und ausgeschieden. Ein spezifischer Chlorella-Wachstumsfaktor hilft zudem bei der Entgiftung, wobei das Wie und Warum bislang noch nicht verstanden wird. So wie es aussieht, ist Chlorella ein Entgiftungsspezialist, der in Millionen von Jahren spezielle Proteine zur Entgiftung geschaffen hat. Chlorella enthält zudem extrem viel Chlorophyll, dessen Porphyrine ebenfalls starke metallbindende Eigenschaften besitzen. Eine weitere wichtige Hilfe stellt die Tatsache dar, dass Chlorella den Säure-Basen-Haushalt günstig beeinflusst, da es basisch wirkt und damit einer Übersäuerung entgegenwirkt. Um mehr über Chlorella vulgaris zu erfahren, können Sie auch unter eine Menge interessanter Fakten nachlesen in meinem Beitrag: Heilkraft aus dem Meer: Chlorella Algen und Spirulina Algen
Chlorella vulgaris ist also in der Lage, die Mobilisierung von Quecksilber im Bindegewebe durchzuführen und den Abtransport im Darm in den Stuhl zu gewährleisten. Die hierfür benötigten Mengen sind allerdings erheblich.
Laut Dr. Klinghardt werden zu Beginn schon 4 Tabletten (= 1 Gramm) 4 mal täglich gegeben. Dies ist dann die „Erhaltungsdosis“ für die folgenden 6 bis 24 Monate für eine aktive Entgiftung. Wenn dann noch gleichzeitig Koriander gegeben wird, um eine intensivierte Entgiftung durchzuführen, dann erhöht sich die Dosis auf 3 Gramm 4 mal täglich.
Chlorella wird 30 Minuten vor den Mahlzeiten und zur Nacht genommen. Auf diese Weise befindet sich Chlorella genau in dem Segment des Dünndarms, in den die Gallenflüssigkeit abgegeben wird, die die Toxine mit sich führt. Die Toxine, hier Quecksilber, werden dann in die Zellwände der Chlorella eingebaut und aus dem Gastrointestinaltrakt entfernt.
Bei der Entfernung von Amalgamfüllungen sollte für 2 Tage zuvor und bis zu 5 Tage danach eine höhere Dosis gegeben werden. Koriander sollte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr bzw. noch nicht gegeben werden.
Der Chlorella-Wachstumsfaktor
CGF ist ein Konzentrat, das aus bestimmten Peptiden, Proteinen und anderen „Zutaten“ aus Chlorella stammt. Wenn man CGF Kindern verabreicht, dann entwickeln Kinder keine Karies und die Entwicklung der Zähne liegt im optimalen Bereich. Diese Kinder sind weniger krankheitsanfällig, wachsen früher und schneller in die optimale Wachstumskurve und haben einen höheren IQ.
Es gibt auch Berichte von Tumorremissionen aufgrund von hohen Dosen von CGF. CGF verkürzt die Entgiftung und macht sie effektiver.
Knoblauch
Knoblauch ist in der Lage, die weißen und roten Blutkörperchen vor oxidativem Stress zu schützen, die durch das Quecksilber in der Blutbahn beim Abtransport verursacht werden kann.
Da Knoblauch eine Reihe von eigenen schwefelhaltigen Komponenten enthält, hat es von sich aus entgiftende Eigenschaften. Durch die Oxidierung von Quecksilber wird dieses weiter wasserlöslich gemacht und ist damit noch leichter auszuscheiden. Mehr zum Knoblauch lesen Sie auch in meinem Beitrag: Knoblauch - der Alleskönner aus der Natur
Andere "Zutaten"
Die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA in Fischöl erhöhen die Sauerstoffzufuhr für die Zellen, besonders im Gehirn durch eine Verbesserung der Mikrozirkulation. Dies begünstigt zugleich den Abtransport der Toxine. Beide Fettsäuren schützen das Gehirn vor viralen Infektionen und werden für die Entwicklung von Intelligenz und Augenlicht benötigt.
Das autonome Nervensystem ist bei den meisten Patienten mit einer Quecksilbervergiftung beeinträchtigt. Es ist aber beteiligt an der Öffnung und Schließung der Ionenkanäle der Zellwände, durch die das Quecksilber sich in die Zelle einschleusen lässt.
Aber: Wurzelbehandelte Zähne, Infektionen im Kieferknochen und psychologische Probleme können das autonome Nervensystem beeinträchtigen, so dass es zu keiner vollständigen Öffnung dieser Ionenkanäle kommen kann. Die Konsequenz daraus ist, dass die Ausschleusung von Quecksilber nicht mehr möglich ist.
In diesen Fällen ist es schwierig zu therapieren. Was schlägt man den Patienten vor?
Auch ich bin mir oftmals nicht sicher (trotz vorliegender Tests), was jetzt eigentlich zu tun ist:
- Beginnt man die Entgiftung erst mal mit einer Neuraltherapie, der Gabe verschiedener Heilpflanzen und "Nahrungsergänzungsmitteln"?
- Empfiehlt man erst einmal die Entfernung aller toten (wurzelbehandelter) Zähne?
- Oder steht doch erst einmal die Lösung psychischer Probleme im Vordergrund?
In minder schweren Fällen komme ich daher dennoch immer wieder erst einmal darauf zurück, dass Heilfasten und eine Umstellung der Ernährung zu empfehlen. Selbstverständlich mit einer Unterstützung der Entgiftungsysteme des Körpers.
Obige Schilderung ist keine Anleitung zur Selbsttherapie, sondern soll einen kurzen Einblick geben in die Möglichkeit einer alternativen Entgiftung, die die natürlichen Entgiftungswege mit einbezieht und die Nieren schont.
Wie die schulmedizinische Entgiftung muss bzw. sollte die alternative Entgiftung von einem Fachmann durchgeführt und begleitet werden. Im Gegensatz zur schulmedizinischen Entgiftung werden bei der alternativen "Dinge" eingesetzt, die sich durchaus zur Prophylaxe und Dauerentgiftung auf "Sparflamme" eignen: Knoblauch, Chlorella, Koriander, Fischöl, Bärlauch - dies sind alles Gaben der Natur, für die man kein Rezept vom Arzt benötigt, um sie zu bekommen.
Kommentar: Besonders zu empfehlen, jedoch kaum bekannt, ist die Verwendung von Jod (z.B. Lugol'sche Lösung) zum Entgiften. Jod mobilisiert eine ganze Reihe von im Körper angereicherten Schadstoffen, darunter auch Schwermetalle. Jod gehört zur Halogengruppe, die "Salz bildende" Gruppe des Periodensystems, und bildet Salze mit Metallen, die danach ausgeschieden werden können. Informieren Sie sich z.B. in den Büchern Die Jodkrise und Iodine - Why you need it and why you can't live without it von Dr. Brownstein.