Am heutigen Donnerstag hat der russische Präsident Wladimir Putin die traditionelle und jährlich stattfindende "Rede an die Nation" gehalten. Bei der Ansprache werden die wichtigsten Ereignisse und Ergebnisse des Jahres zusammengefasst und über die Strategien für die zukünftige Entwicklung der Russischen Föderation gesprochen. Hauptthemen der diesjährigen Rede waren der internationale Terrorismus und der Su24-Abschuss durch die Türkei.


Putin Rede Nation
© Reuters
Putin begann seine Rede mit einer Danksagung an die russische Militärkräfte, die gegen den Terrorismus kämpfen. Auch die Witwen der beiden in Syrien getöteten Soldaten waren anwesend. Ihnen und ihren verstorbenen Männern zu Ehren gab es vor Beginn der Ansprache eine Schweigeminute.


Die wichtigsten Themen und Zitate aus Putins Rede:

  • Internationalen Terrorismus gemeinsam bekämpfen:
"Man kann den internationalen Terrorismus nicht als einzelnes Land besiegen, gerade in Anbetracht offener Grenzen und ganzer Völkerwanderungen nicht."
  • Die Ursache des Terrorismus:
"Der internationale Terrorismus wächst. Der Nahe Osten und Nordafrika - der Irak, Libyen, Syrien - haben sich in eine Zone des Chaos und der Anarchie verwandelt und sind zur Bedrohung für die ganze Welt geworden. Und wir wissen, warum es dazu kam. Wir wissen, wer unerwünschte Regime loswerden wollte, um den Ländern seine eigenen Regeln aufzuoktroyieren."

Putin weiter:
Man muss eine einheitliche Faust, eine gemeinsame anti-terroristische Front im Rahmen internationalen Rechts bilden. Jeder zivilisierte Staat ist nun dazu verpflichtet dem Niedergang des Terrorismus beizutragen. Das bedeutet, den Terroristen keine Obhut zu geben, keine Doppelstandarts zu pflegen, kein Nutzen für die eigenen Interessen aus ihnen zu ziehen und keine blutigen Geschäfte mit den Terroristen zu machen.

  • Geschäfte mit Terroristen in der Türkei:
Wir wissen zum Beispiel, wer sich in der Türkei die Taschen füllt, indem sie Geld für Diebesgut der Terroristen geben, für syrisches Öl. Das ist das Geld, womit die Banditen Söldner rekrutieren, Waffen kaufen, womit sie unmenschliche Terrorakte planen, wie die gegen unsere Bürger und gegen die Bürger von Frankreich, Libanon, Mali und anderen Ländern.

Wir wissen, dass die Türken ein gutes Volk sind und wir haben alte zuverlässige Freunde in der Türkei. Wir möchten betonen, das wir sie sie nicht mit der Regierung gleichsetzen. Aber wir werden den Verantwortlichen des Su-24-Abschusses nicht verzeihen.
  • Kein Grund für Abschuss:
Man hätte alles anders klären können. Darüber hinaus waren wir bereit mit der Türkei zusammenzuarbeiten, selbst bei den heikelsten Fragen, wo ihre Verbündeten sie im Stich ließen. Man hätte es ganz anders regeln können. Vielleicht weiß nur Allah, warum sie das gemacht haben. Und wie es scheint, will er sie bestrafen, indem er ihnen, der regierenden Clique, die Vernunft und den Geist geraubt hat.
  • Weitere Strafen für die Verantwortlichen des Su24-Abschusses:
Wenn die Verantwortlichen denken, dass es bloß bei sanktionierten Tomaten bleibt, dann irren Sie. Sie werden ihre Taten wieder und wieder bereuen. Wir wissen, was zu tun ist.


Kommentar: Direkt davor sagte er: „Wir werden nicht mit den Säbeln rasseln, wir werden keine kurzfristigen oder unüberlegten Handlungen setzen, die die Sicherheit Russlands oder der Welt gefährden."

  • Russland war immer und wird immer gegen Extremismus und Fremdenhass sein:
Wir sind dazu verpflichtet, entschieden allen Erscheinungsformen des Extremismus und der Fremdenfeindlichkeit entgegenzuwirken und zur Erhaltung der internationalen und interreligiösen Harmonie beizutragen. Das ist die historische Grundlage unserer Gesellschaft und des russischen Staates.
  • GMO-Verbot in Russland und staatliche Förderung von ökologischem Lebensmittelanbau verschaffen internationalen Wettbewerbsvorteil:
Russland hat das Potenzial der größte Lieferant von gesunden und ökologisch reinen Lebensmitteln zu werden, deren Nachfrage ständig wächst und deren Herstellung im Westen schon lange schwindet bzw. verloren gegangen ist.
Der Präsident der Russischen Föderation beendete seine Rede mit den Worten:
Zusammen werden wir stark sein.