Chinesische Wissenschaftler des »Xinjiang Institute of Ecology and Geography« (XIEG) in Urumqi haben unter dem trockenen Tarimbecken etwas entdeckt, was ein riesiger Ozean zu sein scheint.
grabungen unterirdischer ozean chinesische wüste
© Frederic J. Brown/AFP
Das Tarimbecken befindet sich im äußersten Westen der Volksrepublik China und ist mit etwa 530.000 km² Fläche die größte Beckenlandschaft in Zentralasien. Im Nordwesten von Xinjiang, einer Region, die als eines der trockensten Gebiete der Welt wird angesehen wird, soll nun unter der unwirtlichen, trockenen Wüstenoberfläche ein ganzer Ozean mit Süßwasser verborgen liegen. Die Wissenschaftler, die diese überraschende Entde- ckung gemacht haben, gehen davon aus, dass dieses versteckte, unterirdische Wasserreservoir zehn Mal mehr Wasser gelagert haben könnte, als alle großen Seen in den Vereinigten Staaten zusammen enthalten. „Das ist eine erschreckende Menge an Wasser", sagt Prof. Li Yan, der die Studie leitete. „Nie zuvor haben Menschen es gewagt, sich so viel Wasser unter dem Sand vorzustellen. Unsere Definition von Wüsten wird sich wohl ändern müssen."

Es wird angenommen, dass das Wasser aus dem Schmelzwasser der nahe gelegenen Bergen stammt und sich unter der Wüste angesammelt hat. Obwohl die Forscher schon lange vermutet hatten, dass sich etwas Wasser unter dem Sand befinden müsste, war es bis heute nicht klar, dass es sich um derartige riesige Mengen handelt. Jetzt will man feststellen, ob ähnliche Ozeane auch unter anderen Wüsten vorhanden sind.