Die Türkei hat den russischen Su-24-Bomber unter dem Vorwand des eigenen Grenzschutzes abgeschossen. Ebenso verlegt sie ihre Militärs in den Irak - unter dem Vorwand, dort Kurden ausbilden zu wollen, wie der russische Außenminister Sergej Lawrow am Mittwoch in einem Interview gegenüber italienischen Medien sagte.

Lawrow
© Sputnik/ Ministry of Foreign Affairs of Russia
Die Soldaten werden aber nicht in die kurdischen Gebiete geschickt.

Ferner erinnerte Lawrow daran, dass einer der Bodentrupps in Syrien, der gegen die Terrormiliz Daesh (auch „Islamischer Staat“, IS) kämpft, auch das kurdische Volksheer sei, mit dem „die Amerikaner zusammenarbeiten und das sie bewaffnen und ausbilden“.

„Gleichzeitig sind diese kurdischen Volksmilizen, darunter die Partei ‚Demokratische Union‘, von türkischem Standpunkt aus in Syrien Feinde. Deswegen muss man dies nun erklären. Außerdem, wie die Türkei als Mitglied der US-geführten Koalition die der Koalition gestellten Ziele erfüllt. Warum die Türkei nicht so sehr die Terroristen bombardiert, sondern Kurden, die von den Amerikanern mindestens als potentielle, vielleicht auch schon als echte Verbündete im Anti-Terror-Kampf betrachtet werden“, sagte Lawrow weiter.

Bagdad zufolge war am 4. Dezember ein türkischer Panzerbataillon unter dem Vorwand auf irakisches Gebiet eingedrungen, kurdische Kämpfer ausbilden zu wollen, die gegen die Terroristen kämpfen. Das irakische Außenministerium bezeichnete den Einmarsch als mit den Behörden nicht abgestimmte „feindliche Handlung“.


Kommentar: Und das ist es!


Am Sonntag erklärte der irakische Regierungschef Haider al-Abadi, dass sich die irakischen Behörden das Recht vorbehielten, beliebige Gegenschritte vorzunehmen. Unter anderem sollte auch der Weltsicherheitsrat eingeschaltet werden, wenn die türkischen Truppen den Irak nicht binnen 48 Stunden verlassen würden.

Am Montag sagte er, die Türkei habe noch lediglich 24 Stunden, bis diese Frage dem UN-Sicherheitsrat zur Erörterung vorgelegt werden wird.