Implantate sind in der Medizin keine Unbekannten - Herzschrittmacher, Defibrillator oder Hörgerät werden schon lange im Körper getragen und ermöglichen den Patienten einen normalen Alltag.
Doch die Zukunft der Medizin hält noch mehr bereit, wie Yahoo News berichtet. Zum Beispiel implantierbare Chips, die die Anti-Baby-Pille ersetzen, Cyber-Pillen, die dem Arzt melden, wenn der Patient seine Medikamente nicht regelmäßig nimmt, Tattoos, die Abläufe in unserem Körper messen oder Bio-Batterien, die Implantate zunächst mit Energie versorgen und dann einfach schmelzen.
1. Implantierbare SmartphonesNein, hier werden nicht ganze Handys unter die Haut operiert - keine Bange. Es geht eher darum, dass unser Körper einige jener Funktionen ausführen lernt, die unsere Handys schon können. Beispielsweise Informationen speichern: 2013 ließ sich Künstler Anthony Antonellis aus New York einen RFID-Chip in die Hand transplantieren, auf dem seine Kunst gespeichert war. Der Chip war auch in der Lage die Kunst auf seinem Smartphone anzuzeigen, sobald er dieses über seine Hand hielt. Forscher experimentieren zudem an in der Haut eingelassenen Sensoren, die menschliche Knochen in Lautsprecher bzw. Boxen umwandeln sollen. Wiederum andere Wissenschaftler tüfteln an Augenimplantaten, die mit einem Blinzeln ein Bild erfassen und dieses zu einem nahen Speichermedium transferieren können - zum Beispiel in einen RFID-Chip in der Hand.
2. Heilende ChipsDiese Zukunftsvision ist schon keine Vision mehr, sondern wird schon angewandt:
► Patienten bekommen Cyber-Implantate eingepflanzt, die direkt mit speziellen Smartphone-Apps verbunden sind - diese überwachen und therapieren bestimmte Krankheiten. Aktuell wird zum Beispiel an der Universität Boston (USA) eine bionische (künstliche) Bauchspeicheldrüse getestet. Sie enthält einen kleinen Sensor, der an einer implantierbaren Nadel sitzt, die direkt mit einer Smartphone-App in Kontakt steht. Die App überwacht die Blutzuckerwerte von Diabetikern.
► Wissenschaftler aus London entwickeln derzeit einen verschluckbaren Mini-Computer in Tablettengröße, der die Blutfettwerte bei übergewichtigen Patienten misst und genetisches Material erzeugt, das bei den Patienten ein Sättigungsgefühl hervorruft. Dies könnte eine Alternative zu Operationen bei Adipositas sein.
3. Cyber-PillenDiese Proteus-Pillen beinhalten RFI-Technologie, die es Ärzten möglich macht, aus der Ferne die Medikamenteneinnahme und die Wirkung der Arznei auf den Patienten zu verfolgen Implantate, die einen direkten Draht zu Ihrem Arzt haben, entwickeln britische Wissenschaftler. Beim „Projekt Proteus“ geht es um Cyber-Pillen mit Mikroprozessoren, die sofort Textnachrichten an den behandelnden Arzt schicken, sobald der Patient seine Medikamente nicht ordnungsgemäß einnimmt oder diese nicht den gewünschten Effekt haben.
4. Der Anti-Baby-ChipEin winziger Mikrochip unter der Haut, der Medikamente oder Hormone an den Körper abgibt - keinesfalls eine unrealistische Zukunftsvision mehr... Am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, Massachusetts (USA) wird derzeit ein Chip entwickelt, der eines Tages die Anti-Baby-Pille ersetzen könnte. Er soll 16 Jahre halten und kleine Mengen an empfängnisverhütenden Hormonen abgeben. Gesteuert wird er durch eine externe Fernbedienung. Wer sich entscheidet, eine Familie zu gründen, deaktiviert die Hormonabgabe ganz einfach per Fernbedienung.
5. Intelligente TattoosEin superdünner haut-ähnlicher Aufkleber bzw. Tattoo könnte z. B. am Handgelenk angebracht werden, um Puls und Herzströme dauerhaft zu messen. Ein texanisches Wissenschaftlerteam hat Mikropartikel entwickelt, die - wie Tattootinte - direkt unter die Hautoberfläche injiziert werden und von dort aus körpereigene Prozesse (Puls, Stresswerte, Hirnströme...) überwachen und verfolgen können.
6. Gehirn-Computer-VerknüpfungenEine Vorstellung, die uns (noch) etwas verstört: Eine direkte Verbindung von Gehirn und Computer. Sehen wir dann bald auf unserer Netzhaut Bilder, die uns ein PC sendet? Ein Forscherteam an der Brown University in Providence, Rhode Island (USA) arbeitet aktuell daran, das menschliche Gehirn mit Computern zu verlinken. Das Team namens „BrainGate“ benutzt eine Reihe von Mini-Elektroden, die ins Hirn implantiert werden. Die Nervensignale konnten dann in Echtzeit von einem Computer gelesen werden, der damit externe Geräte betreiben konnte. Das Ziel der Technologie: Schwerbehinderten - vor allem jenen mit schweren Rückenmarksverletzungen und amputierten/fehlenden Gliedmaßen - die Möglichkeit der Kommunikation zu geben und ihren Alltag via Gedanken selbst zu kontrollieren. Derzeit werden Testpersonen für klinische Tests gesucht.
7. Schmelzende Bio-BatterienEine der größten Herausforderungen der Implantate-Technik: Wie bekommt man die Energie zu den Geräten, die IM Körper des Patienten stecken? Ein Forscherteam des Draper Labors in Cambridge, Massachusetts (USA) arbeitet aktuell an biologisch abbaubaren Batterien, die Energie innerhalb des Körpers erzeugen, diese kabellos an die Geräte weitergeben und dann ganz einfach im Körper schmelzen.
8. Schlauer StaubDer „Schlaue Staub“ besteht aus einer Reihe von Mini-Nano-Computern mit Antennen, jede kleiner als ein Sandkorn, die sich im Körper zu kleinen Netzwerken organisieren, um verschiedene interne Prozesse im Körper anzuleiern, etwa das Angreifen von Krebszellen oder das Transportieren von schmerzstillenden Mitteln zu einer inneren Wunde. Der Vorteil: Ärzte können Patienten mit dieser Technik behandeln, ohne sie aufzuschneiden.
9. Ortungs-ChipVergrößern Vergrößern Zwei Arten von RFID-Chips. Diese könnten bald in uns allen stecken und jedem unseren Aufenthaltsort verraten
Das US-Militär hat bereits Programme gestartet, in denen Soldaten mit RFID-Chips ausgestattet wurden, damit Truppenbewegungen automatisch und weltweit verfolgt werden können. Mit dieser Technologie wird also jeder Mensch mitsamt Aufenthaltsort eindeutig identifizierbar - Kritiker sehen darin den totalen gläsernen Bürger und warnen vor Missbrauch und dem Verlust der Privatsphäre. Befürworter heben den Vorteil der verbesserten Verbrechensbekämpfung hervor, zudem könnten vermisste bzw. entführte Kinder schnell gefunden werden.
Quelle: Quelle2:
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