Verbreitungsgebiet der Hoabinhian
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Wie ein Forschungsteam des chinesischen Yunnan Institute of Cultural Relics and Archaeology in der neusten Ausgabe des Fachjournals Quaternary International berichten, haben sie die bisher älteste Stätte der Hoabinhian-Kultur entdeckt.

Sie befindet sich unter einem Felsdach in Xiaodong, in der südwestchinesischen Provinz Yunnan. Die Kohlenstoff-14-Datierungsmethode ergab, dass die Stätte während der Zeit zwischen vor etwa 43.500 und 24.000 Jahren genutzt wurde.


Die untere Schicht könnte sogar noch älter sein. Damit stellt es den ältesten Nachweis der Hoabinhian in Südostasien dar, frühere Hoabinhian-Funde wurden lediglich auf ein Alter von 5.000 bis maximal 29.000 Jahre datiert. Der Fundplatz wurde erstmals im Jahre 1981 entdeckt aber erst 2004 von den Archäologen systematische untersucht. Von 2007 bis 2015 wurden dann weitere Untersuchungen des Geländes durchgeführt und eine Bodenschicht von über vier Metern mit wertvollen, kulturellen Artefakten wurde ausgegraben. Die dort gesammelten Proben bestätigten schließlich die Hoabinhian-Präsenz in Xiaodong, nachdem man die Funde mit bekannten Hoabinhian-Objekten aus anderen südostasiatischen Ländern verglich.

„Xiaodong kann als eine typische frühe Hoabinhian-Stätte angesehen werden, der ersten, die in China gefunden wurde und bislang sogar die älteste in Asien überhaupt. Die Studie zeigt, dass das Tal Lancang die wahrscheinliche Heimat der Hoabinhian ist und sie die Quelle für die Migration des modernen Menschen war, der die Kultur nach Südostasien brachte", sagt der leidende Archäologe Ji Xueping.

Hoabinhian nennt man eine mesolithischen Jäger-und-Sammler-Gesellschaft, die von etwa 12.000 bis 10.000 v. Chr. in Vietnam existierte. Spuren dieser Kultur wurden aber auch schon in diversen anderen Ländern Südostasiens gefunden. Die Menschen der Hoabinhian-Kultur lebten überwiegend in Höhlen und unter Felsdächern und ernährten sich von Tieren und Pflanzen.