Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO könnten demnächst bis zu vier Millionen Menschen sich mit dem Zika-Virus anstecken, berichtet BBC News.
Zika
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Da das Virus sich in kurzer Zeit von einer eher kleineren Bedrohung in eine Epidemie verwandelte und sich auch weltweit ausbreiten könnte, werde die Organisation einen Krisenstab bilden, der sich am Montag zu einer Sitzung versammeln werde, teilte die WHO-Chefin Margaret Chan am Donnerstag in Genf mit.

Im Ergebnis dieses Treffens könnte ein internationaler Notstand ausgerufen werden, fügte sie hinzu.

Das letzte Mal wurde ein Ausnahmezustand wegen dem Ebola-Virus verhängt, der insgesamt mehr als 11.000 Menschen das Leben gekostet hatte.

Zuvor hatte die WHO gewarnt, dass der Krankheitserreger sich in absehbarer Zeit auf den beiden amerikanischen Kontinenten verbreiten wird - ausgenommen Kanada und Chile.

Lange Zeit sei das Virus für relativ ungefährlich gehalten worden. Neuesten Erkenntnissen zufolge sind Fälle von Mikrozephalie mit diesem Virus in Verbindung zu bringen, schreibt das britische Magazin The Guardian. Die infolge einer Infizierung der Mutter angeborene Schädel- und Gehirnrückbildung führe zu geistiger Rückständigkeit.

2015 gelangte das Virus aus Afrika und Asien nach Südamerika und verbreitete sich rasend schnell über den Kontinent. Die Ansteckung erfolgt durch die Denguemücke (auch Gelbfiebermücke) - das Insekt überträgt auch das Dengue-Fieber, das Chikungunya-Virus und das Gelbfieber. Noch ist unklar, ob der Krankheitserreger durch Geschlechtsverkehr von Mensch zu Mensch übertragen wird. Die Symptome sind relativ leicht: Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, leichter Ausschlag.

Bislang gibt es weder Medikamente noch einen Impfstoff gegen Zika. Die beiden Pharmariesen Glaxosmithkline und Sanofi erwägen erst die Möglichkeiten einer Impfstoffproduktion.

In Brasilien wurden im vergangenen Jahr 4.000 Mikrozephalie-Fälle bei Neugeborenen festgestellt - 30 Mal mehr als in den beiden Jahren zuvor. Die Staatsführung plant, die Pandemie bis zum Beginn der Olympischen Sommerspiele in Rio-de-Janeiro zu besiegen.