Wie britische Forscher im Fachblatt Current Biology berichten, konnten sie nun bestätigen, dass die Vorfahren der Aborigines vor rund 50.000 Jahren in Australien einwanderten und es keine Vermischung mit anderen Völkergruppen gab.
Aborigines Höhlenkunst
Bislang war es fraglich, ob die australischen Ureinwohner über die Jahrtausende tatsächlich völlig isoliert von anderen Kulturen gelebt haben oder ob es auch nach dem Verschwinden der Landbrücke zu Neuguinea doch noch vor etwa 5.000 Jahren Kontakte zu anderen Zuwanderern mit indischen Wurzeln aus dem Norden gab. Diese Theorie wurde vor allem dadurch gestützt, dass genau in diesem Zeitfenster der Dingo (eine verwilderte Art des Haushunds) in Australien auf der Bildfläche erschien und sich die Steinwerkzeugtechnik der Aborigines veränderte, wurden sie aus Indien importiert?

Die Genomforscher des Wellcome-Trust-Sanger-Instituts im englischen Hinxton haben die Antwort darauf in der Erbsubstanz der Aborigines gesucht und sind auch fündig geworden. Sie sequenzierten und analysierten die DNA im Y-Chromosom von 13 Aborigines-Männern und fanden heraus, dass das Aborigines-Erbgut keinerlei Spuren von indischer Vermischung aufweist. Damit bestätigen die DNA-Ergebnisse die archäologischen Funde einer 50.000 Jahre alten Aborigines-Besiedlung des australischen Kontinents mit anschließender Isolation. Es sollen aber weitere Analysen folgen, die werden aber dann das gesamte Genom der Aborigines offen legen, denn es gilt noch zu klären, wie der Dingo nach Australien gelangte und wieso die frühen Polynesier keinerlei Spuren ihrer Präsenz hinterließen.

Als der Sprecher verschiedener Aborigines-Gruppen, Lesley Williams, mit dieser Nachricht konfrontiert wurde, sagte er nur, dass er sich freue, dass die Wissenschaft nun auch bestätigen würde, was seine Vorfahren schon bereits seit vielen Generationen lehren: Nämlich, dass sie schon bereits seit der »Traumzeit« dort leben.

In diesem Zusammenhang sei an eine Studie der University of New South Wales in Sydney aus dem vergangenen Jahr hingewiesen (wir berichteten). Sie hatten alte Überlieferungen der australischen Ureinwohner auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft und kamen dabei zu erstaunlichen Ergebnissen. Sie konnten bestätigen, dass viele der mündlichen Überlieferungen und Legenden der australischen Ureinwohner reale Ereignisse beschreiben, die sich auch wissenschaftlich belegen lassen.