Die Analyse eines Bärenknochens, der 1903 in einer Höhle in der Grafschaft Clare an der Westküste von Irland gefunden wurde, beweist, dass Irland bereits 2.500 Jahre früher besiedelt wurde, als man bisher glaubte - denn er weist eindeutige Schnittspuren von menschlichen Steinwerkzeugen auf.
Irland Knochen
Archäologen vom irischen Institute of Technology in Sligo hatten die Überreste eines Knieknochens von einem Bären genauer unter die Lupe genommen, das seit den 1920er-Jahren im National Museum of Ireland gelagert wurde. Dabei stellten sie fest, dass der Knochen Schnittspuren aufweist, wie sie typisch bei von Menschen geschlachteten Tieren sind. Was für die Forscher die Entdeckung so faszinierend macht, ist die Tatsache, dass die Radiokarbon-Datierung für den Knochen ein Alter von 12.500 Jahren auswies und somit die menschliche Besiedelung Irlands um rund 2.500 Jahre früher angesetzt werden muss, als uns die Geschichtsbücher lehren. Denn die bisher ältesten gefundenen Hinterlassenschaften des Homo sapiens in Irland hatten ein Alter von maximal 8.000 Jahren.

Das irische Forscherteam schickte eine zweite Probe an die University of Oxford um ihr Ergebnis nochmals unabhängig überprüfen zu lassen und ihre Schlussfolgerungen bestätigen zu lassen. Auch ihre britischen Kollegen kamen zu dem selben Resultat: Der Knochen des Bären enthält eindeutige Schnittspuren, die um 10.500 v. Chr. von Menschen mit primitiven Werkzeugen verursacht wurden. Diese neue Datierung bedeutet, dass die menschliche Besiedelung von Irland schon bereits in der Steinzeit oder Altsteinzeit erfolgte und nicht erst in der späterenMittelsteinzeit.