Wien - Sie schaute auf das Handy ihres Sitznachbarn und erschrak: Hatte der Mann dort Botschaften mit Bezug zu einer Terrormiliz? Große Aufregung am Flughafen in Wien.
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Eine Flugpassagierin hat bei ihrem Sitznachbarn eine Nähe zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) vermutet und so den Start der Maschine in Wien um Stunden verschoben. Der Flieger von Easyjet hätte am Samstagmittag nach London starten sollen, wurde nach einem Hinweis der Frau aber erst einmal geräumt. Sie glaubte nach Angaben des Innenministeriums, dass der irakische Mann neben ihr Botschaften mit Bezug zum IS auf dem Handy hatte.


Kommentar: Konnte sie arabisch, oder war die arabische Sprache für die Frau schon ein Terrorzeichen?


Beide wurden von den Ermittlern befragt. Doch auch die Auswertung der Handydaten ergab keinerlei Nähe des Mannes zur Terrormiliz. Auf richterlichen Auftrag hin wird es noch eine Detailauswertung des Mobiltelefons geben. Der Passagier, der nach eigenen Angaben in London studiert, konnte noch am Sonntag weiterreisen.

Die Frau hatte nach ihrem vermeintlichen Terrorverdacht die Crew des Fliegers alarmiert. Das verständigte Sicherheitspersonal holte den Iraker aus dem Flieger. Danach wurde die gesamte Maschine evakuiert und routinemäßig durchsucht. Auch das Gepäck wurde nochmals durchleuchtet. Die Behörden konnten aber nichts Verdächtiges finden. Schließlich hob der Flieger mit drei Stunden Verspätung ab - ohne die Frau und ihren Sitznachbarn.

dpa