Wenn in jeder fünften US-Familie keiner arbeitet, wie um alles in der Welt kann die Arbeitslosenquote dann bei etwa 5 Prozent liegen, wie die Obama-Administration ständig behauptet? Die Wahrheit ist natürlich, dass die US-Wirtschaft in erheblich schlechterer Verfassung ist, als uns erzählt wird.
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Vergangene Woche berichtete ich über die Tatsache, dass die Federal Reserve herausgefunden hat, dass 47 Prozent aller Amerikaner nicht einmal $ 400 für einen unerwarteten Besuch in der Notaufnahme aufbringen können, ohne sich das Geld zu leihen oder irgendwas dafür zu verkaufen. Aber Barack Obama und seine Lakaien legen diese Zahl niemals auf den Tisch. Auch sprechen sie nie von der Tatsache, dass 20 Prozent aller Familien in Amerika in Gänze arbeitslos sind. Das Folgende kommt direkt vom Bureau of Labor Statistics:
2015 lag der Anteil von Familien mit mindestens einem beschäftigten Mitglied bei 80,3 Prozent, 0,2 Prozent höher als 2014. Die Wahrscheinlichkeit, ein arbeitsloses Familienmitglied zu haben, stieg 2015 für schwarze Familien (von 76,4 auf 77,7 Prozent) und für hispanische Familien (von 85,9 auf 86,4 Prozent). Die Wahrscheinlichkeit für weiße und asiatische Familien zeigte kaum oder keine Änderung (80,1 und entsprechend 88,6 Prozent).
Für diese Studie sind Familien »entweder als verheiratete Paare oder als Familien ohne vorhandenen weiblichen oder männlichen Gatten klassifiziert« und beinhalten Haushalte mit und ohne Kindern unter 18 Jahren.

Wenn man sich die Zahlen tiefer anschaut, dann finden wir insgesamt 81.410.000 Familien in Amerika im Kalenderjahr 2015. Von dieser Gesamtzahl war bei 16.060.000 Familien nicht ein einziges Familienmitglied in Arbeit, was bedeutet, dass in 19,7 Prozent aller Familien in den Vereinigten Staaten kein Familienmitglied einen Arbeitsplatz hat. Und natürlich gibt es dann noch jede Menge Familien, die »teilweise beschäftigt« sind. Mit anderen Worten, vielleicht hat die Frau eine Arbeit, der Mann aber nicht.

Basierend auf diesen Zahl macht es auf mich den Eindruck, dass die wahre Arbeitslosenquote in diesem Land erheblich höher als 5 Prozent liegt und John Williams von shadowstats.com ist mit mir einer Meinung. Seiner Berechnung nach, liegt die Arbeitslosigkeit in den USA tatsächlich bei 22,9 Prozent, wenn denn ehrliche Zahlen benutzt werden würden.

Lassen Sie uns aber nicht nur darauf blicken, wo wir stehen. Lassen Sie uns auch anschauen, wohin wir gehen.

Laut Challenger, Gray & Christmas sind die verkündeten Arbeitsplatzstreichungen großer Konzerne in den Vereinigten Staaten während des ersten Quartals 2016 im Vergleich mit dem ersten Quartal 2015 um 32 Prozent gestiegen und es macht den Anschein, dass die Arbeitsplatzverluste weiter zunehmen, während wir ins zweite Quartal rollen. Vergangene Woche hat beispielsweise Intel bekanntgegeben, dass man dort 12.000 Arbeiter entlassen wird:
Während es auf seinem Pfad in die Zukunft navigiert, hat Intel,- das 47 Jahre alte Unternehmen, bestens bekannt für die Herstellung von Mikroprozessoren, mit denen PCs angetrieben werden - signifikante Veränderungen seines Geschäfts bekanntgegeben.

Am Dienstag sagte Intels CEO Brian Krzanich in einem Brief an die Mitarbeiter, dass das Unternehmen über das nächste Jahr seine weltweite Belegschaft von 107.300 Menschen um 12.000, oder 11 Prozent, kürzen wird.
Dies sind gute Mittelklasse-Jobs und sie sind exakt die Art von Arbeitsplätzen, von denen wir es uns nicht leisten können, sie zu verlieren. Derweil scheint die “Einzelhandels-Apokalypse“ sich wieder einmal zu beschleunigen.

Bloomberg berichtet, dass die Jugendmode-Kette Aeropostale sich auf die Insolvenz vorbereitet. Aeropostale betreibt aktuell mehr als 800 Geschäfte im ganzen Land und es ist unklar, ob irgendeins von denen während des Vorgangs geöffnet bleiben kann. Aber natürlich ist nicht nur Aeropostale jüngst pleite gegangen. Hier noch ein paar weitere Beispiele von großen Einzelhandelsketten, die kürzlich Insolvenz angemeldet haben:
16. April 2016: Vestis Retail Group, Betreiber der Sportartikel-Einzelhändler Eastern Mountain Sports (Camping, Wandern, Skifahren, Abenteuer-Sport), Bob’s Stores (Kleidung und Schuhe für die Familie) und Sport Chalet (Sportartikel allgemein), hat Insolvenz beantragt. 56 Geschäfte werden geschlossen und der Online-Verkauf wird eingestellt.

Im Rahmen des Insolvenzantrags wurden schwache Verkäufe bei “diversen Sportbehörden“ und das Wetter verantwortlich gemacht, welches zu warm gewesen war, und darüber hinaus Probleme beim Umstellen auf eine neue Software-Plattform. Besitzer ist die private Aktienfirma Versa Capital Management LLC.

07. April 2016: Pacific Sunwear of California, ein Bekleidungseinzelhändler mit fast 600 Geschäften und hochgesteckten Zielen im Bereich Skate-and-Surf-Cool, hat Insolvenz beantragt. Golden Gate Capital, ein Gläubiger der Firma, stimmte zu, über 65 % seines Kredites in Aktien des reorganisierten Unternehmens zu übertragen und weitere $ 20 Millionen zur Finanzierung bereitzustellen. Well Fargo erklärte sich damit einverstanden, einen Massenkredit über $ 100 Millionen zur Finanzierung beizutragen.

02. März 2016: Sports Authority beantragt Insolvenz und teilt mit, dass 140 seiner 450 Geschäfte geschlossen werden, darunter alle Geschäfte in Texas.
Nur weil der Aktienmarkt sich in den vergangenen Wochen gut entwickelt hat, heißt dies nicht, dass die Krise vorüber ist. Tatsächlich glauben viele Experten, dass die Krise 2016 gerade erst beginnt. Albert Edwards von der Société Générale ist einer von ihnen:
Was ich jedoch weiß ist, seit ich in den vergangenen paar Wochen hörte, dass Janet Yellen keine Blasen in den USA sieht, seit Ben Bernanke seine Helikoptergeld-Rede verbessert und neu formuliert hat und seit Mario Draghi sagte, dass die Gelddruck-Politik der EZB und Negativzinsen funktionieren, fühle ich mich vollkommen deprimiert (ich könnte auch vergleichbaren Unsinn aus Japan, Großbritannien und China zitieren).

Ich habe nicht den leisesten Zweifel, dass diese Zentralbanker die geschwächte Weltwirtschaft mit ihren unbeholfenen Interventionen zerstören und politisches Chaos das hässliche Ergebnis sein werden. Die einzigen Menschen die davon profitieren, sind nicht Investoren, sondern Anarchisten, welche das resultierende Chaos begeistert begrüßen werden, welches diese Politik bringen wird!
Auf der ganzen Welt verschlechtern sich die zugrundeliegenden Fundamentaldaten immer mehr. Hier in den USA waren die Einzelhandelsumsätze zuletzt extrem enttäuschend, die Verkäufe insgesamt sind stetig gefallen, Unternehmensumsätze und -gewinne stürzen weiter ab und Zahlungsausfälle von Unternehmen sind auf das höchste Niveau seit der letzten Finanzkrise in die Höhe geschnellt.

All diese Zahlen schreien danach, dass ein großer wirtschaftlicher Abschwung da ist und mit jeder weiteren Woche sehen die Dinge für die zweite Hälfte 2016 nur noch unheilvoller aus.

zum englischsprachigen Original-Beitrag