Auf einmal sind sie am Himmel über Zelenodolsk in Russland. Die Bilder hat Marina Funt ins weltweite Netz geschickt - und über Twitter verbreiteten sie sich bald.
helmholtz wolken
© Facebook/Severe Weather World
Wie Borten eine Tapete zieren, schmücken diese Kelvin-Helmholtz-Wirbel den Himmel.

Diese recht seltene Wolkenart entsteht meist an der Grenzschicht zwischen zwei unterschiedlich temperierten und unterschiedlich feuchten Luftmassen. Dazu muss der Wind in der Höhe seine Richtung ändern oder stärker werden (Windscherung).

Durch den stärkeren Höhenwind beginnt sich die Luft entlang der Grenzschicht zu vermischen - es bilden sich Wellen in der Atmosphäre.

Lebensdauer nur sehr kurz

Dasselbe Prinzip finden wir, wenn ein leichter Wind über eine Wasseroberfläche streicht und Wellen entstehen. Da die Dichteunterschiede zwischen zwei unterschiedlich warmen Luftmassen viel geringer sind als zwischen Wasser und Luft, tritt die Kelvin-Helmholtz-Instabilität viel seltener auf.


Tritt nun die Vermischung der Luftmassen ein, kann es in der aufsteigenden, meist feuchteren Luftmasse zu Kondensation kommen - und es bildet sich eine Kelvin-Helmholtz-Wolke.

Ein weiterer Grund, warum diese Wolken nur selten beobachtet werden, ist ihre geringe Lebensdauer von etwa 10 bis 20 Minuten. Insofern hat Marina Funt genau im richtigen Moment zum Himmel geschaut und fotografiert.


Andere Wellen, wie zum Beispiel die Leewellen hinter Gebirgen können dagegen mehrere Stunden bestehen.