Bei einem Angriff auf mehrere Asylbewerber in Frankfurt (Oder) sollen Passanten die Täter angefeuert und vier junge Männer ebenfalls ausländerfeindlich beleidigt haben. Die Flüchtlinge seien an einer Straßenbahnhaltestelle rassistisch beleidigt, beim Fluchtversuch verfolgt und dann an einem Einkaufsmarkt erneut angegriffen worden sein.

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© dpa/Jochen Eckel
Die Asylbewerber aus Syrien, Somalia und Ägypten waren am Montagabend von mehreren Männern angepöbelt worden. Einem 17-Jährigen sei sofort mit der Faust ins Gesicht geschlagen worden. Als die Asylbewerber davonliefen, wurden sie von drei Angreifern verfolgt, wie die Polizei berichtete. An einem Einkaufsmarkt stellten die Verfolger zwei der Migranten und schlugen sie.

"Die Geschädigten erlitten keine sichtbaren Verletzungen, eine ärztliche Behandlung war nicht notwendig", sagte ein Polizeisprecher. Einer der mutmaßlichen Täter kam in Polizeigewahrsam. Bei ihm hatte ein Atem-Alkoholtest 3,7 Promille ergeben. Die Kriminalpolizei ermittelt unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Stammen die Täter aus dem Trinker-Milieu im Lennépark?

Örtliche Quellen berichten, dass es sich bei den Tätern um Betrunkene handeln könnte, die sich oft nahe der „Lennépassage“ aufhalten. Im nebenan liegenden Lennépark gilt seit Anfang Mai ein Alkoholverbot. Möglicherweise haben sich die Probleme aus dem Park nun Richtung Einkaufszentrum verlagert.

Im Lennépark war es zuvor immer wieder zu Reibereien gekommen: Besonders am südlichen Eingang musste die Polizei wegen Belästigungen von Passanten und Schlägereien ausrücken. Ein weiteres Problem seien die mitgebrachten freilaufenden Hunde, sowie Beschädigungen und Drogenkonsum, berichtet die Märkische Online-Zeitung. Die Polizei bestätigte bislang nicht, dass die Täter tatsächlich aus diesem Milieu stammen.

Oberbürgermeister: „Völlig inakzeptabel“

Der Oberbürgermeister erwartet, dass die Täter für ihr Handeln zur Rechenschaft gezogen werden: „Wir verurteilen den Übergriff. Verbale und physische Attacken auf Menschen egal welcher Herkunft sind völlig inakzeptabel und werden von der Bürgerschaft klar abgelehnt“, sagte Martin Wilke (parteilos).

Iro