Australische Forscher haben im kambodschanischen Dschungel bisher unbekannte Städte aus dem Mittelalter entdeckt. Der Fund könnte die Geschichtsschreibung Südostasiens grundlegend verändern, wie die „Süddeutsche Zeitung“ schreibt.

Statuen
© AP Photo/ Eugene Hoshiko
Ein Forscherteam um den Archäologen Damian Evans fand in Kambodscha riesige Stadtanlagen aus dem 12. Jahrhundert. Den Wissenschaftlern zufolge handelt es sich um Siedlungen nahe der Tempelanlage von Angkor Wat, die zuvor ein Teil des Reiches der Khmer gewesen waren. Die Experten halten die Entdeckung für eine der wichtigsten der vergangen Jahre.

Mittels einer neuen Lasertechnologie sei es den Forschern gelungen, aus der Luft die alten Städte im Detail sichtbar zu machen. Sie seien etwa 900 bis 1400 Jahre alt und einige von ihnen seien so groß wie die heutige Hauptstadt Kambodschas, Phnom Penh, so die Süddeutsche Zeitung.

Von der Existenz der Städte wussten die Wissenschaftler bereits seit Jahren. Bei Bodenexpeditionen konnten die Forscher aber nur sehr begrenzte Erkenntnisse über die Struktur bekommen. Mit Hilfe der Daten der Airborne-Laser-Scanner-Technologie konnten die Experten eine extrem detailreiche Karte der Erdoberfläche errechnen und damit neue Informationen über diese Städte bekommen.

In seiner Studie beschreibt Evans, dass es beispielweise in diesen Städten Straßen, Kanäle und Dämme, also eigentlich ein sorgfältig konstruiertes Wasserleitungssystem gegeben habe.

Die erste Feldforschung hatte im Jahr 2012 begonnen. Alle neuen Daten müssen noch monatelang gründlich untersucht werden, vielleicht können die Forscher dann beantworten, warum das Khmer-Reich untergegangen war.