Völlig unerwartet hat sich hinter dem Haus des Rentnerpaares ein riesiges Loch mit schäumendem Wasser aufgetan.
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Auf dem Video, das die New York Times auf Facebook veröffentlicht hat, sieht das bräunlich-schaumige Dreckwasser einigermaßen bedrohlich aus. Es schwappt und suppt aus der Tiefe. Immer größere Stücke der Grasnarbe brechen ab, werden verschlungen. Und so wird das Loch, in dem sich das Wasser sammelt, größer und größer.

15 Meter Durchmesser hat es am Ende - und das Blöde ist, dass sich dieses riesige Loch mitten im Garten von Lynnette und Ray McKay auftut. Die beiden Rentner besitzen ein Haus in der 140 000-Einwohner-Stadt Ipswich im australischen Bundesstaat Queensland.

1991 haben sie das Anwesen in der Coal-Street gekauft - ohne zu wissen, dass sich unter ihrem Garten ein alter Minenschacht befindet. Am Montag ist der Boden über dem Schacht plötzlich abgesackt und hat sich über Nacht ungeahnt zu einem riesigen Loch entwickelt. "Die Wäscheleine hängt immer noch an der gleichen Stelle", sagt Lynnette McKay, die Besitzerin des Hauses, dem Guardian. "Wir waren wirklich geschockt."

Das Einzige, was sie bislang über dieses schaumige Loch in ihrem Garten weiß, ist, dass im Jahre 1885 Minenarbeiten in ihrer Region begonnen hätten. Doch auch das weiß sie nur von einem älteren Bekannten, dessen Vater einst in den Minen arbeitete.


Nicht der erste Schicksalsschlag für die McKays

Die McKays müssen ihr Haus nun vorerst verlassen und solange in einem Hotel unterkommen, bis die Minen-Arbeiter das Ungetüm in ihrem Garten beseitigt haben. "Sie haben schon Pumpen und andere Geräte in unseren Garten gebracht, ich weiß also nicht, was da noch passieren wird", sagt Lynnette McKay.

Für die McKays ist es nicht der erste Schicksalsschlag, den sie seit ihrem Umzug in das Anwesen in der Coal Street in Kauf nehmen mussten. 2011 verlor die Familie bei einer großen Überschwemmung all ihren Besitz. Zwar haben sie damals von der Versicherung ein wenig Geld bekommen, lange aber nicht alles, was sie verloren haben.

Inzwischen hat sich auch Itswichs Bürgermeister Paul Pisasale bei der Familie gemeldet und ihnen versichert, dass er für die Kosten aufkommen werde - wenn nötig sogar mit seinem privaten Geld. Pisasale zufolge handelt es sich bei dem Loch um einen Erkundungsschacht, der zwischen den Jahren 1903 und 1920 ausgehoben, aber nie genutzt wurde. Die Arbeiter hätten den Schacht damals zuschütten oder sichern müssen. Das aber wurde offenbar nie getan.