Einen "lebensgefährlichen Irrsinn" nennt die Polizei die Aktion eines 23-Jährigen. Der Mann hatte sich betrunken auf die Gleise in einem Münchner Vorort gelegt und von einem Zug überrollen lassen.
Regionalzug nach München
Symbolbild
Ein betrunkener Mann hat sich absichtlich von einer Regionalbahn überrollen lassen. Der 23-Jährige habe sich bewusst längs ins Gleis gelegt und auf Warnsignale des herannahenden Zuges nicht reagiert, teilte die Bundespolizei München mit.

"Diese ,Mutprobe' ist lebensgefährlicher Irrsinn", warnte die Bundespolizei. Sie funktioniere eigentlich nur in Wild-West-Filmen. "Je nach Geschwindigkeit und Stärke des Sogs, nach Bauart der Züge oder einfach nach der Statur der Person enden solche ,Experimente' mit lebensgefährlichen Verletzungen." Der glimpfliche Ausgang des konkreten Falls ist aus Sicht der Beamten pures Glück.

Zu betrunken um auszusagen

Weil der 23-Jährige 1,8 und sein 25 Jahre alter Begleiter 1,4 Promille im Blut hatten, konnten die Beamten sie zunächst nicht zu den Motiven befragen. Hinweise auf einen geplanten Suizid gebe es aber nicht, sagte ein Sprecher der Bundespolizei.

Offenbar hatte sich der Mann so im Gleis positioniert, dass er von der Regionalbahn nicht erfasst wurde. Der 23-Jährige sei zunächst wieder auf freien Fuß gekommen.

Gegen ihn werde jetzt wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt. Hinzu können Forderungen der Deutschen Bahn kommen. Zwölf Züge hätten insgesamt 222 Minuten Verspätung gehabt, weil die Strecke München-Ingolstadt von 17.30 Uhr an für gut 20 Minuten gesperrt wurde. Dort fahren auch ICE- und Güterzüge.

dpa/krö