Der älteste uns bekannte Schneeschuh der Welt wurde in den italienischen Alpen, nahe der Grenze zu Österreich, gefunden.
Schneeschuh
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Das 5.800 Jahre alte Artefakt wurde am vergangenen Montag auf einer Pressekonferenz im italienischen Bozen vorgestellt und wird in die Zeit des späten Neolithikums (Jungsteinzeit) datiert. Es stammt also von den Vorfahren der 5.300 Jahre alten berühmten Eismumie namens Ötzi, die man vor 25 Jahren in der Nähe eines abschmelzenden Gletschers der Ötztaler Alpen in Südtirol gefunden hat.

Der Kartograph Simone Bartolini vom Militärgeographischen Institut Florenz fand den nahezu perfekt erhaltenen Schneeschuh im Sommer 2003, als er 3.134 Meter über dem Meeresspiegel an dem südtiroler Gletscher Gurgler Eisjoch im Pfossental Vermessungen durchführte. Er hielt das Stück zunächst für einen historisch bedeutungslosen Schneeschuh, den ein Bauer vor rund 100 Jahren verloren habe. Ahnungslos über den tatsächlichen Wert seines Fundes, verwahrte er ihn über die ganzen Jahre in seinem Büro, bis er es schließlich dem italienischen Landesamt für Bodendenkmäler übergab.

Gemäß den Radiokarbondatierungen zweier unabhängiger Labors wurde der Schneeschuh im späten Neolithikum, zwischen 3.800 und 3.700 vor Christus, angefertigt. Er besteht vollständig aus Birkenholz, einem 1,5 Meter langen Zweig, der zu einem ovalen Rahmen mit 30 Zentimeter im Durchmesser gebogen wurde. In diesen Rahmen wurden dann verschiedene Stränge zur Stabilisierung gespannt.

Noch bis vor wenigen Jahrzehnten trugen die Menschen in der Region Schneeschuhe, die diesem jungsteinzeitlichen Artefakt in Art und Form sehr ähnlich waren.