In Manhattan hat es eine schwere Detonation gegeben. Die Polizei geht bisher von keinem Terroranschlag aus. Sie untersucht derzeit einen verdächtigen Gegenstand.
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© Jason Szenes/EPA
Bei einer Explosion im beliebten New Yorker Ausgehviertel Chelsea sind 29 Menschen verletzt worden. Es gebe vorerst keine Hinweise, dass eine Terrorverbindung bestehe, sagte Bürgermeister Bill de Blasio bei einer Pressekonferenz zusammen mit der Polizei. Erste Ermittlungen deuteten aber darauf hin, dass die Detonation "absichtlich herbeigeführt" worden sei. Medienberichten zufolge kam sie aus einem Müllcontainer. Etliche Verletzte seien in Krankenhäuser gebracht worden, teilten die Behörden mit. Es gebe einen Schwerverletzten.

Die Explosion ereignete sich am Samstagabend gegen 20.30 Uhr Ortszeit in der 23. Straße im Stadtteil Manhattan im Viertel Chelsea, einer Gegend mit zahlreichen Bars, Restaurants, Theatern und auch Wohnungen. Im Lokalfernsehen berichteten Zeugen, die Detonation sei im gesamten Viertel zu hören gewesen. Die Polizei riegelte die Gegend ab. Eine Anti-Terror-Einheit der Polizei kam zum Einsatz.

Wenige Blocks weiter in der 27. Straße fand die Polizei einen Gegenstand, der mit der Explosion zu tun haben könnte. Dabei soll es sich um einen Schnellkochtopf handeln, der mit Drähten versehen war. Ein Beamter sagte der Nachrichtenagentur AP, dass die Polizei außerdem ein Handy bei dem Topf gefunden habe. Die technische Vorrichtung soll in einer Plastiktasche gelegen haben. Der Fernsehsender CNN berichtete, dass der Topf mit einem weiteren Gegenstand verklebt sei.


Kommentar: Wenn der Gegenstand bereits explodierte, dürfte nicht mehr so viel von ihm übrig geblieben sein.


Über die Explosion in Manhattan sagte Bürgermeister De Blasio, die Ermittler prüften "sehr genau", ob die Explosion einen terroristischen Hintergrund habe. Auch sei die Ursache für die Explosion noch unklar. Sicher sei, dass sie nicht durch Gas ausgelöst wurde. "Wir gehen davon aus, dass es Absicht war." Ob es eine Verbindung zu einer Bombenexplosion wenige Stunden zuvor in New Jersey gab, konnte der Bürgermeister zunächst nicht sagen.

Dort war kurz vor einem Wohltätigkeitswettlauf zugunsten von Marinesoldaten und Seemännern im Ort Seaside Park im Staat New Jersey eine Rohrbombe explodiert. Verletzt wurde laut Polizei niemand. Wegen einer Verschiebung des Starts waren noch keine Läufer auf der Strecke. Der Sprengsatz war in einem Müllbehälter deponiert und zeitgezündet. Drei weitere ebenfalls an der Stelle deponierte Sprengsätze zündeten nicht.

2013 waren bei einem Bombenanschlag auf den Boston Marathon drei Menschen getötet und mehr als 250 verletzt worden. Dabei waren zwei mit Sprengstoff gefüllte Schnellkochtöpfe explodiert.

ZEIT ONLINE, AFP, AP, suk