Der Krater hat einen Durchmesser von fast 14 Metern: Auf dem Gelände einer Düngemittel-Fabrik in den USA hat sich plötzlich die Erde geöffnet. Es versickerten Millionen Liter radioaktives Abwasser.
Auf dem Gelände einer Phosphatdünger-Fabrik im US-Bundesstaat Florida hat sich ein gigantisches Erdloch aufgetan.
© Die Welt Auf dem Gelände einer Phosphatdünger-Fabrik im US-Bundesstaat Florida hat sich ein gigantisches Erdloch aufgetan. Dabei sind rund 800 Millionen Liter „leicht radioaktives“ Abwasser ausgelaufen.
Ein gigantisches Senkloch hat sich auf dem Gelände einer Phosphatdünger-Fabrik des Herstellers Mosaic in Mulberry im US-Bundesstaat Florida aufgetan. Dabei sind rund 800 Millionen Liter „leicht radioaktives“ Abwasser ausgetreten, wie ein Firmensprecher der Nachrichtenagentur Reuters sagte. Mit der Menge könnten mehr als 300 olympische Schwimmbecken gefüllt werden.

Der Krater mit einem Durchmesser von rund 14 Metern wurde demnach bereits am 27. August von einem Arbeiter entdeckt. Der Düngemittelproduzent habe den Vorfall daraufhin unmittelbar den Umweltbehörden gemeldet. Erst am Donnerstag machte das Unternehmen den Fall dann öffentlich.

Das Erdloch hat sich den Angaben nach unter einer Gefahrenabfalldeponie aufgetan. Dort sei Phosphorgips gelagert worden, ein radioaktives Nebenprodukt, das bei der Herstellung von Phosphat entsteht. Aus einem Auffangbecken auf dem Gefahrenabfall-Stapel konnte das radioaktive Abwasser versickern.


Blick auf das Gelände der Mosaic-Fabrik in Florida
© AP/Tampa Bay TimesBlick auf das Gelände der Mosaic-Fabrik in Florida
Man glaube, das Loch habe die Grundwasserschicht erreicht, schreibt Mosaic auf seiner Website. Deshalb habe man das Wasser untersucht, aber keine Auffälligkeiten entdeckt. Zudem habe man das Wasser aus dem Auffangbecken abgepumpt. „Es ist niemand in Gefahr“, sagte Mosaic-Manager David Jellerson der Nachrichtenagentur AP.

Umweltschützer sehen das anders. Der Fall könnte „eine ernste Bedrohung für das Trinkwasser von Millionen Menschen in Florida“ darstellen, heißt es beim Center for Biological Diversity. Gegenüber Reuters sagte Jacki Lopez, die Florida-Chefin der Organisation: „Es fällt einem schwer, ihnen zu vertrauen, wenn sie sagen, ‚machen Sie sich keine Sorgen‘.“ Immerhin hätten sie den Vorfall für drei Wochen geheim gehalten. Das Grundwasser könnte mit Uran, Radium und Radongas verunreinigt worden sein, so Lopez. Es sei möglich, dass sich die Stoffe über die Grundwasserschicht über Hunderte Kilometer ausbreiten.
Der Krater hat einen Durchmesser von rund 14 Metern
© AP/Tampa Bay TimesDer Krater hat einen Durchmesser von rund 14 Metern