Seit rund zwei Monaten lodert an der kalifornischen Küste ein Waldbrand. Er hat schon mehr als 490 Quadratkilometer Wald zerstört. Ein Blick aus dem All zeigt: Die Sache ist noch nicht ausgestanden.

Ein eindrückliches Foto vom Soberanes Fire
© Li Liu / 2016 National Geographic Nature Photographer of the YearEin eindrückliches Foto vom Soberanes Fire
Los ging die Katastrophe wohl mit einem illegalen Lagerfeuer im Garrapata State Park südlich von Monterey. Am 22. Juli war das - und einen Verdächtigen hat die Polizei bis heute nicht fassen können. Zwei Tage danach standen bereits 40 Quadratkilometer Wald in Flammen, kurze Zeit später war auch der Los Padres National Forest betroffen.


Kommentar: Bei dem "Schuldigen" könnte es sich auch um einen Meteoriten gehandelt haben, der das Feuer auslöste.


Was seitdem passiert ist, hat sich zu einer Katastrophe für die kalifornische Küstenlandschaft entwickelt: Mehr als 490 Quadratkilometer Wald südlich von Monterey sind inzwischen den Flammen zum Opfer gefallen, um die 60 Häuser. Wie ein Bild des US-Satelliten "Landsat 8" zeigt, war die Lage auch in der vergangenen Woche nicht komplett unter Kontrolle.

Noch immer lodern Flammen, das ist in der Falschfarbenaufnahme gut erkennbar. Der vom Feuer verwüstete Bereich ist dunkelrot zu sehen, das noch aktive Feuer in hellrot - und die noch intakte Vegetation in grün.

Waldbrand an der Kalifornischen Küste 2016
© NASA/ Jesse AllenWaldbrand an der Kalifornischen Küste

Nach Angaben des National Interagency Fire Center hat der Brand, der wegen seines Ursprungsorts am Soberanes Canyon als Soberanes Fire bekannt wurde, inzwischen einen unrühmlichen Rekord aufgestellt: Kein Feuer in der gesamten US-Geschichte hat so viel Geld für die Brandbekämpfung verschlungen. Die Rede ist von rund 200 Millionen Dollar - und jeden Tag kommen weitere zwei Millionen dazu.

Zu Spitzenzeiten haben mehr als 5600 Feuerwehrleute die Flammen in teils sehr steilem und unzugänglichem Gebiet bekämpft, zuletzt waren es immer noch rund 1400. Durch die mehr als 4600 Waldbrände, die es allein in diesem Jahr in Kalifornien gab, sind bisher sieben Menschen gestorben. Einer von ihnen war Robert Oliver Reagan, ein Arbeiter, der beim Soberanes Fire ums Leben kam, als seine Planierraupe umstürzte.

Trotz eines starken El Niño im vergangenen Winter ist es vielerorts an der kalifornischen Küste immer noch sehr trocken, was die Entstehung weiterer Brände begünstigt.