römische Münze in Japan gefunden
© Kyodo NewsEine der römischen Münzen
In der japanischen Präfektur Okinawa ist Archäologen ein Zufallsfund geglückt: Sie haben verschiedene römische und osmanische Münzen ausgegraben, deren Herkunft sie allerdings vor einem Rätsel stellt.

Als die Forscher im Jahre 2013 mit ihren Ausgrabungen in den Ruinen der japanischen Festung Katsuren begannen, ahnten sie noch nicht, welche archäologische Überraschung dort auf sie wartete. Entsprechend ungläubig war auch der Archäologe Hiroyuki Miyagi von der Internationalen Universität Okinawa, als ihn die Nachricht von dem sensationellen Fund seiner Kollegen erreichte. Doch die präsentierten ihm tatsächlich zehn Bronze- und Kupfermünzen aus dem späteren Osmanischen sowie aus dem Römischen Reich, von denen die ältesten in die Zeit von 300 bis 400 nach Christus datiert werden.

Eine genaue Röntgen-Untersuchung der römischen Münzen ergab, dass sie römische Buchstaben enthielten und wahrscheinlich das Bild des früheren Kaisers Konstantin I. (ca. 270 bis 337 n.Chr.) und einen Soldaten mit einem Speer darstellten Die heute zum UNESCO-Welterbe gehörende Katsuren-Burg wurde im späten 13. oder frühen 14. Jahrhundert errichtet und wurde zirka 200 Jahre später verlassen.

Hiroki Miyagi dachte zuerst, dass es US-amerikanische Münzen wären, die von dort stationierten US-Soldaten verloren wurden, oder dass es sich um Nachahmungen handelt, die dort von Touristen hinterlassen wurden, doch der Wissenschaftler der Abteilung für Kulturgüter des Gangoji Tempels auf der Hauptinsel, Toshio Tsukamoto, erkannte zufällig den wirklichen historischen Wert der Münzen.

Doch wie diese römischen Münzen in das tausende von Kilometern entfernte Okinawa gelangten, ist den Wissenschaftler ein Rätsel, denn während des 14. und 15. Jahrhundert benutzten die ostasiatischen Händler normalerweise die damalige chinesische Währung. Der Fundort, die Katsuren-Burg, wurde im späten 13. oder frühen 14. Jahrhundert errichtet und diente einem Feudalherrn als Wohnsitz, bevor es etwa 200 Jahre später verlassen wurde.