Amerikanische Terrorismus-Abwehrexperten sind sich sicher, dass die Al Kaida seit dem Tod von Osama Bin Laden nur noch dahindümpelt. „Der Tod Osama Bin Ladens und die siebenjährige Beschießung durch CIA-Drohnen hat die Al Kaida an den Rand des Zusammenbruchs gestoßen“, zitiert die Washington Post Sprecher der US-Regierung.
Auch der Führungswechsel habe nichts daran geändert, dass die Organisation dem Niedergang geweiht sei, heißt es von amerikanischer Seite. „Es hat kaum etwas zu bedeuten, wer Al Kaida anführt, denn Al Kaida ist eine bankrotte Ideologie“, reagierte etwa Außenamtssprecher Jay Carney auf die Meldung, dass der Ägypter Ayman al-Zawahiri die Führung der Terrororganisation übernommen hat.
Mit der zunehmenden Schwächung der Terrororganisation sei das generelle Problem von terroristischen Anschlägen aber noch nicht ausgemärzt, schränken die US-Behörden ein. Die große Gefahr, die weiterhin bestehe, gehe nämlich von radikalen Individuen aus oder aber von aggressiven Splittergruppen der Hauptorganisation.
Kommentar: Eventuell könnte es sich hier um eine neue Strategie der Puppenspieler handeln, nach dem tragischen Geschehen in Norwegen, um noch mehr Terrorverdächtige zu inszenieren.
Derzeit steht neben der pakistanischen Al Kaida, die als Kern der Organisation betrachtet wird, auch die Gruppe im Jemen im Fokus der US-Behörden. Mit verstärkten Drohnenattacken sollte sich das Problem aber bald von selbst gelöst haben, so die Hoffnung der Amerikaner.
Erst jüngst erklärte Verteidgungsminister Leon Panetta bei einem Truppenbesuch in Afghanistan, dass der strategische Sieg über die Al Kaida gelungen sei. Kritik, dass er damit nur die Moral der Truppen anspornen wolle, ignorierte der Minister.
Auf der arabischen Halbinsel, bekräftigt auch der republikanische Senator Saxby Chambliss, die Al Kaida sei so gut wie besiegt. „Dort geht noch ein Prahlen durch die Runde - und das hat auch seinen Grund“, deutete der Senator die angebliche Nervosität der Gegner an.
Al Kaida ist nicht einfach weg
Was die amerikanischen Experten unerwähnt lassen, ist, dass sie gar keinen genauen Einblick in die Strukturen der Organisation haben. Zwar war das Material, das die Einsatzkräfte bei der Erstürmung der Bin-Laden-Hochburg in Abbottabad gefunden haben, Gold wert - aber eben nur auf die Vergangenheit bezogen. Daraus lassen sich vielleicht Beweggründe und Ideologien ableiten, daraus lassen sich auch damals geplante Anschläge zurückverfolgen. Aber über die Zukunft sagen diese Unterlagen nichts aus.
Nicht einmal die amerikanische Armee ist so naiv zu glauben, dass die Al Kaida ihre Strategie nicht längst geändert hat. Sie ist eben keine starre Organisation, und das war sie auch nie.
Es mag stimmen, dass al-Zwahiri kein derart charismatischer Führer wie Osama Bin Laden ist. Vielleicht kommt es durch ihn auch zu einem Bruch innerhalb der Kernorganisation. Das wird aber nichts daran ändern, dass die Al Kaida weiter besteht. Denn vielmehr als eine grausame Terrororganisation ist sie eine Ideologie. Und die lebt auch nach dem Tod von Osama Bin Laden weiter.
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