Saison beginnt dieses Jahr früher als jemals zuvor

Sie gehören zu den kältesten und höchsten Wolken der Erde - und leuchten in geisterhaft bläulichem Licht. Dieses Satellitenbild der Antarktis zeigt die ersten leuchtenden Nachtwolken der Saison als leuchtend hellblaue Schleier. 2016 bildeten sich diese Wolken dort so früh wie noch nie zuvor, wie die NASA berichtet.

Leuchtende Nachtwolken
© NASA/HU/VT/ CU-LASP/AIM/Joy Ng
Leuchtende Nachtwolken sind ein typisches Phänomen der Polargebiete und des dortigen Sommers.


Kommentar: Sie sind mittlerweile kein alleiniges Phänomen der Polargebiete mehr. Sie treten immer häufiger und auch in niedrigen Breitengraden auf. Kometenstaub wurde als Ursache dieser Wolken identifiziert. Siehe Buchempfehlung im Kommentar unten, für nähere Informationen.


Sie entstehen, wenn geringste Mengen Wasserdampf in der Mesosphäre bei bis zu minus 150 Grad gefrieren. Der Wasserdampf gelangt entweder durch zerfallende Meteore in diese Höhe oder durch Strömungen aus gemäßigten Breiten. Weil diese Wolken in teilweise mehr als 80 Kilometern Höhe schweben, werden sie von der Sonne angestrahlt, selbst wenn diese für Beobachter auf der Erdoberfläche schon lange unter dem Horizont verschwunden ist. Dadurch leuchten die Wolken in geisterhaft bläulich-weißem Licht.

Über der Antarktis bilden sich diese leuchtenden Nachtwolken kurz bevor der sommerliche Polartag beginnt. Denn dann ist die Mesosphäre dort am feuchtesten, gleichzeitig sinken die Temperaturen in dieser Schicht der oberen Atmosphäre dann am tiefsten. In diesem Jahr registrierte der NASA-Satellit Aeronomy of Ice in the Mesosphere (AIM) bereits am 17. November 2016 diese leuchtenden Nachtwolken über dem Südkontinent.

Damit hat in diesem Jahr die Saison der leuchtenden Nachtwolken im Südpolargebiet früher begonnen als jemals zuvor. Nach Angaben von NASA-Forschern korrespondiert dies mit einem generell früheren Jahreszeitenwechsel auch in anderen Regionen der Südhalbkugel. Ob dies mit dem Klimawandel zusammenhängt und wie, muss noch erforscht werden.