Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Föderationsrates, Franz Klinzewitsch, hat behauptet, dass die NATO hinter der Ermordung des russischen Botschafters in der Türkei steht. Auch in der Türkei mehren sich Vermutungen über Verbindungen des Attentäters in die USA und die Golfregion.
russischen Botschafter Karlow
© SputnikDer ermordete russische Botschafter Andrej Karlov
„Es ist sehr wahrscheinlich, dass die NATO-Geheimdienste dahinter stecken. Das ist eine Provokation, eine echte Herausforderung für Russland“, schrieb die regierungsnahe türkische Tageszeitung Yeni Safak unter Berufung auf Klinzewitsch.

Der Polizeibeamte Mevlüt Mert Altıntaş, der aus dem Dienst suspendiert wurde, eröffnete am Montag das Feuer auf den russischen Botschafter zur Türkei, Andrej Karlov. Dieser besuchte zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine Kunstgalerie in der Hauptstadt Ankara, wo er eine Rede hielt.

Der Terroranschlag, wie das russische Außenministerium den Angriff auf den Botschafter bezeichnete, wurde international verurteilt. Auch andere Politiker Russlands vermuten westliche Regierungen hinter dem Angriff.

Am späten Montagabend nannte der russische Präsident Wladimir Putin den Zwischenfall eine „Provokation“, die darauf abzielte, die türkisch-russischen Beziehungen zu schädigen.

Der Angriff auf den russischen Botschafter Karlow erfolgte am Vorabend des trilateralen Treffens am Dienstag in Moskau. Russland, die Türkei und Iran verhandeln in Moskau einen Frieden für die lang umkämpfte Stadt Aleppo und Gesamt-Syrien.

Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist: Berlin lehnt trotz der Befreiung Aleppos Gespräche mit Syriens Präsident Baschar al-Assad ab, berichtete die FAS am Sonntag. „Mit Assad gibt es keinen Frieden.“ Mit diesen Worten ließ sich am Wochenende der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Norbert Röttgen (CDU), von der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zitieren. Röttgen meint, dass der syrische Präsident „kein wirklich entscheidender Akteur“ in Syrien sei, sondern nur „ein Vehikel für Russland und Iran“.

Die Experten der beiden Regierungsfraktionen warnen nun davor, dass Damaskus, Moskau und Ankara ein eigenes Friedensabkommen aushandeln. Dies wäre „ein weiteres diplomatisches Desaster für den Westen“, befürchtet Röttgen.