Nach 30 Jahren ist einer neuer Internationaler Wolkenatlas erschienen. Viele Wolkenphänomene lassen sich nun auch offiziell zuordnen. Darunter sind die kuriosen Lochwolken oder dramatische Wolkenwellen.

Neu hinzugekommen ist die Wolkenart Voltus - eine horizontale Röhre die vorwärts zu rollen scheint.
© Michael Bruhn/ WMO Cloud Atlas Neu hinzugekommen ist die Wolkenart Voltus - eine horizontale Röhre die vorwärts zu rollen scheint.
Seit mehr als 100 Jahren ist der Internationale Wolkenatlas der WMO (World Meteorological Organisation) die Referenz für Meteorologen, um die verschiedenen Wolken zu bestimmen. Die erste Neuauflage seit 1987 war nötig, um den neuesten Stand des Wissens widerzuspiegeln. Neben unzähligen neuen Fotos enthält er auch einige neue Wolkenarten, Begleit- und Sonderformen. Erstmals ist das Werk komplett im Internet verfügbar.

Ein dramatischer Anblick: Ebenfalls neu aufgenommen wurde die Sonderform der Asperitas-Wolke.
© UnbekanntEin dramatischer Anblick: Ebenfalls neu aufgenommen wurde die Sonderform der Asperitas-Wolke.
Neu hinzugefügt wurde die Wolkenart Volutus- oder Rollenwolke. Sie ist wie eine horizontale Röhre geformt und scheint vorwärts zu rollen. Ebenfalls neu ist die Sonderform der Asperitas-Wolke. Eine dramatische aussehende Formation von Altocumulus oder Stratocumulus. Erst im Jahr 2009 wurde sie zur Aufnahme in den Internationalen Wolkenatlas vorgeschlagen. Der Name bedeutet in etwa "aufgeraut" oder "aufgewühlt".

Kuriose Wolkenlöcher heißen nicht mehr nur Hole-Punch-Cloud, sondern tragen nun auch die offizielle Bezeichnung Cavum. In diesem Bild gesellt sich sogar noch ein Zirkumhorizontalbogen hinzu.
© David Barton via twitter Kuriose Wolkenlöcher heißen nicht mehr nur Hole-Punch-Cloud, sondern tragen nun auch die offizielle Bezeichnung Cavum. In diesem Bild gesellt sich sogar noch ein Zirkumhorizontalbogen hinzu.
Auch die kuriosen Wolkenlöcher sind nun als Sonderform im Wolkenatlas klassifiziert. Bisher waren diese als Hole-Punch Cloud bekannt. Nun tragen sie den Namen Cavum. Er deutet auf die Ähnlichkeit des Himmels mit gelochtem Papier hin. Die Entstehung dieses Phänomens ist noch nicht restlos geklärt, wahrscheinlich ist es aber ein Zusammenspiel aus herabfallenden Eiskristallen und unterkühlten Wassertropfen. Die meisten Wolkenlöcher werden in der Nähe von Flughäfen beobachtet.

Kondensstreifen, die länger als 10 Minuten am Himmel verweilen, tragen nun den Namen Cirrus homogenitus.
© UnbekanntKondensstreifen, die länger als 10 Minuten am Himmel verweilen, tragen nun den Namen Cirrus homogenitus.
Neu hinzugekommen sind auch fünf Spezialwolken, die auf die jeweilige Entstehung hindeuten. Dazu gehören unter anderem Flamma - eine durch Waldbrände entstandene Wolke und die Cataracta - eine über Wasserfällen gebildete Wolke. Auch Kondensstreifen sind nun klassifiziert und finden sich als Spezialwolke mit dem Namen Homo wieder. Diese Wolken entstehen durch menschliche Aktivitäten.
Auch die seltenen Wolkenwellen haben jetzt einen eigenen Namen. Sie tragen nun die Bezeichnung Fluctus. Sie entstehen, wenn zwei Luftschichten unterschiedlicher Temperaturen aufeinandertreffen. Dazu muss der Wind mit der Höhe rapide zunehmen
© Elena Salvai via 500px Auch die seltenen Wolkenwellen haben jetzt einen eigenen Namen. Sie tragen nun die Bezeichnung Fluctus. Sie entstehen, wenn zwei Luftschichten unterschiedlicher Temperaturen aufeinandertreffen. Dazu muss der Wind mit der Höhe rapide zunehmen
Die Königin der Wolken hat drei neue Sonderformen erhalten. Eine Wallcloud trägt nun die offiziell die Bezeichnung Cumulonimbus murus.
© Dennis Oswald Die Königin der Wolken hat drei neue Sonderformen erhalten. Eine Wallcloud trägt nun die offiziell die Bezeichnung Cumulonimbus murus.
Nicht selten erstreckt sich aus der Wallcloud ein schmales Band aus Wolkenfetzen hinaus. Dieses nennt man nach dem neuen Wolkenatlas der WMO nun Cauda.
© Steve Willington Nicht selten erstreckt sich aus der Wallcloud ein schmales Band aus Wolkenfetzen hinaus. Dieses nennt man nach dem neuen Wolkenatlas der WMO nun Cauda.
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© UnbekanntDie "Nahrungslinie" eines Gewitter, das sogenannte Inflow Band wird als flumen bezeichnet.
Nebelfetzen, die durch Verdunstung über Wäldern entstehen, heißen im neuen Wolkenatlas Stratus fractus silvagenitus.
© UnbekanntNebelfetzen, die durch Verdunstung über Wäldern entstehen, heißen im neuen Wolkenatlas Stratus fractus silvagenitus.
Stratus, der in der Nähe von Wasserfällen entsteht, trägt die Zusatzbezeichnung cataractagenitus. Stratus cataractagenitus
© UnbekanntStratus, der in der Nähe von Wasserfällen entsteht, trägt die Zusatzbezeichnung cataractagenitus.
Entstehen in Folge eines Feuers Quellwolken, so heißen diese flammagenitus. Ausschließlich die Wolkengattungen Cumulus und Cumulonimbus können diesen Zu satz tragen. Cumulus flammagenitus / Cumulonimbus flammagenitus
© UnbekanntEntstehen in Folge eines Feuers Quellwolken, so heißen diese flammagenitus. Ausschließlich die Wolkengattungen Cumulus und Cumulonimbus können diesen Zusatz tragen.