Am vergangenen Gründonnertag ist, wie jetzt bekannt wurde, der Vulkan Poás in der Nachbarschaft er Lahrer Partnerstadt Alajuela ausgebrochen.
Poas volcano eruption
© Xinhua
Alajuela/Lahr. Da er zuvor schon Anzeichen eines bevorstehenden Ausbruchs zeigte, sind keine Personen zu Schaden gekommen.

Der 21-jährige Isaac Molina, Sohn des ehemaligen Bürgermeisters von Alajuela, war vor kurzem noch in Lahr, um hier seine Deutschkenntnisse zu verbessern. Er hat Text- und Bildmaterial zur Verfügung gestellt: "Rauchsäulen über dem Vulkan Poás", hat er seinen Beitrag betitelt. Der Poás habe am vergangenen Donnerstag, 14. April, um exakt 7.59 Uhr eine der größten Eruptionen der vergangenen Jahre gehabt. "Die Hauptgas- und Aschesäule ragte mindestens zwei Kilometer über dem Kegel in den tiefblauen Himmel. Noch am gleichen Tag folgten zwei weitere Eruptionen." Schäden seien gleich zu Beginn entstanden. Der Vulkan habe mit hoher Geschwindigkeit viele und auch große Felsen auf die Aussichtsplattform und auf den breit angelegten befestigten Fußweg zum Krater nach oben geschleudert. Der Niederschlag von Asche sei laut den Bewohnern der Umgebung nicht bemerkenswert, aber der ausbleibende Ausflugsverkehr gerade jetzt zur Osterzeit schlage zu Buche.

"Besitzer der Restaurants und Souvenirläden klagen über Geschäftseinbußen. Auch der Agrarbereich ist betroffen. Erdbeerfelder und Farnplantagen können nicht bestellt werden. Wohnhäuser und Touristenunterkünfte in der Nähe wurden evakuiert. Sieben Kantone befinden sich in Alarmbereitschaft. Da die Flüsse vermehrt Sedimente mit sich bringen können, werden sie mit Kameras überwacht." Vorhersagen über die weitere Entwicklung, so Isaac Molina Chorres, könnten derzeit noch nicht gemacht werden. An den sehr großen Ausbruch im Jahr 1956 erinnerten sich heute nur die älteren Menschen, für die Jüngeren der Region sei das eine neue Erfahrung.

Der etlichen Alajuela-Besuchern aus Lahr bekannte 2708 Meter hohe Vulkan hat zwei große Krater. Bekannt ist der mit türkisblauem Süßwasser gefüllte Krater Lago Botos. Sein letzter Ausbruch war vor 7500 Jahren. Der davon nördlich gelegene Krater, Laguna caliente, ist der Aktivere der beiden. Dass es der Poás gefährlich sein kann, ahnt man, wenn man auf dem Besucherparkplatz angewiesen wird, rückwärts einzuparken: Im Falle eines Ausbruchs kann fluchtartig und ohne zu wenden das Weite gesucht werden.